Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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vorzubereiten und für diesen zu gewinnen. — In der Batten- 
berger Frage war vor allem der Kaiser Friedich selbst von 
Anfang an vollständig auf meiner Seite und zwar sowohl 
aus politischen wie aus persönlichen — ich darf wohl sagen 
majestätischen — Bedenken. Seit Friedrich dem Großen 
ist kein Hohenzoller von einem so olpmpischen Hoheitsgefühl 
beseelt und durchdrungen gewesen, wie er. Und wenn er 
länger regiert hätte, würden sich namentlich die Herren Deutsch- 
freisinnigen sehr gewundert haben, und sie würden sehr ent- 
täuscht gewesen sein durch die Energie und Entrüstung, mit 
welcher gerade dieser Kaiser und König ihr Ansinnen einer 
wahrhaft konstitutionellen Regierung, d. h. der Schmälerung 
seiner Kronrechte und der Führung seiner Regierung unter 
Vormundschaft des Freisinns, zurückgewiesen hätte. Sein 
hohes Würde= und Majestätsgefühl bäumte sich förmlich auf 
gegen die Verbindung einer Prinzessin seines Hauses mit einem 
Prinzen aus der Nebenlinie eines deutschen Fürstenstammes, 
wie der Battenberger es war. Das erschien dem Kaiser 
Friedrich als eine völlig unzulässige Mesalliance. Er hat 
daher die rasche Verwirklichung dieses Planes, welche durch die 
von den Planmachern bereits angesetzte Verlobungsreise des 
Prinzen nach Berlin herbeigeführt werden sollte, zunächst durch 
Abbestellung dieser Reise durchkreuzt, dann aber mich auf 
einem Zettel — da er damals schon nicht mehr sprechen 
konnte — schriftlich aufgefordert, meine politischen Bedenken 
gegen das Vorhaben in einer Denfschrift vorzutragen. — 
Diesem kaiserlichen Befehl gemäß habe ich in jener Denkschrift 
etwa ausgeführt: Die Bulgaren würden, sobald der Prinz 
von Battenberg eine Tochter des deutschen Kaisers zur Ge- 
mahlin habe, ihren jetzigen Fürsten, Ferdinand von Coburg, 
sofort beseitigen und den Fürsten Alexander von Battenberg 
zurückrufen. Damit werde aber die bisherige Politik Deutsch- 
lands gegenüber Bulgarien vollständig verändert. Bisher 
habe Deutschland, solange es um Bulgarien allein sich han-
	        
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