Full text: Regierungs-Blatt für das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin. Jahrgang 1915 (2)

Nr. 63. 1915. 313 
Kurze MAnleitung über Austrieb der Schweine 
in Waldungen. 
Für den Weidegang eignet sich jede Art von Waldung. Zu vermeiden sind jedoch Art der 
Bestände mit sumpfigem Untergrund und dichtem Unterholz. Waldungen. 
Das Alter der eingetriebenen Tiere soll mindestens 12 Wochen betragen. Alter der 
weine. 
Sind leerstehende Schuppen, Torfscheunen usw. vorhanden, so wird man diese Ein- 
Baulichkeiten als Unterkunftsräume für die Nächte verwenden. Erforderlich ist dann richtungen. 
nur eine zweckentsprechende Einfriedigung. 
Fehlen geeignete Räume, so sind dieselben in leichter Weise herzustellen. Als 
zweckmäßig hat sich eine einfache Schutzhütte erwiesen, die ungefähr 1 m hoch und 
3 m breit ist. Die der Windrichtung zugekehrte Seite derselben wird bis zum Boden 
herabgezogen. Das Dach ist mit Dachpappe einzudecken. Die Tröge sind so anzuordnen, 
daß die Schweine von beiden Seiten herankommen können. In der Bucht sind 
kleinere Abkleidungen vorzunehmen, um einzelne Tiere leichter absondern zu können. 
Die Einfriedigung wird in einfachster Weise aus Pfosten und Schleeten hergestellt. Der 
Boden soll trocken und durchlässig sein. Die Nähe einer Waseerstelle ist sehr erwünscht. 
Die Streu kann aus ganz minderwertigem Material wie Lupinen oder Rapssaatstroh 
bestehen. An weiteren Baulichkeiten sind erforderlich 1 Wohnbude für den Hüter, eine 
verschließbare Bude zur Aufbewahrung des Beifutters. 
Mit dem Austrieb soll möglichst nicht vor dem 15. März begonnen werden, um .Zeit des 
Erkrankungen zu verhüten. Austriebes. 
Die Größe der Herde für einen Hüter kann etwa 250 Tiere betragen. Wird die Größe der 
Zahl größer, muß die Zahl der Hüter vermehrt werden. WMichtig ist die Haltung eines Verde, Aus- 
guten Hundes. Die Tiere sind durch Einziehen von Ohrmarken zu zeichnen. Während « 
der ersten Tage nach der Anlieferung, die an einem bestimmten Tage zu erfolgen hat, 
sind die Tiere innerhalb der Einfriedigung zu belassen und gut zu füttern. Nach etwa 
2—3 Tagen kann mit dem Austrieb begonnen werden. Im Anfang ist eine größere 
Anzahl von Leuten zur Bewachung nötig. Haben sich die Tiere an die Hütung gewöhnt, 
welches in der Regel schon in einem Tage der Fall ist, genügt ein Hüter mit einem 
Hund. Es ist zweckmäßig, den Hüter mit einer Signalhuppe zu versehen. Wird dann 
beim jedesmaligen Blasen etwas Futter, am besten Mais gestreut, eilen die Tiere auf 
jedes Signal sofort herbei. Der Hüter hat auf seinen Gängen jedesmal einen anderen 
Weg einzuschlagen. Bewachsene Feldwege, Gräben usw. werden von den Tieren mit 
abgegrast. 
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