zulage, den Wegfall da, wo es die Billigkeit
erheischt, zu ersetzen.
Außerdem wurden auch dem Seminaristen
Vollrath fuͤr eine zur Ausbildung seines
Talents im Unterricht von Taubstummen us-
thigen Reife 200 Kthlr. ein für allemal ver-
willigt, und man würde gern mehr gethan
haben, wenn nicht die Nothwendigkeit, jede
neue Ausgabe zu vermindern, so dringend
vorläge.
Außerdem kam in diesen Sitzungen noch
zum Vortrag:
1) Eine Nachweisung über die am Schlusse
der Erklárungsschrift vom Zten Febr. 1818.
(Dornb. Verhandl. S. 193.) beiléufig aus-
gesprochene Rüge. — Der Landtag erklärte,
daß die zur Rechtfertigung gemachte Bezie-
hung auf ein königl. sächsis. Gesetz nicht wohl
statt finden könne, weil dasselbe durch das
Oberconsistorial-Publicandum v. 29ten April
1817. (Regierungöblatt v. J. 1877. Nro. 8.
S. 50. Buchst. G.) aufgehoben sey.
2) Ein Bericht des Ober-Consistoriums über
den in der Erelkrungsschrift v. 2##sten Dec.
1818. (Dornburg. Verhandl. S. 184.) ge-
rügten Umstand, daß Kirchen-Collecten-Gel-
der durch Abzüge an Sporteln und dergl.
ganz zweckwidrig vermindert würden. — Der
Landtag erkannte dankbar die Aufmerksamkeit
an, welche diesem Punkte der Erklárungsschrift
gewidmet worden war, und beruhigte sich bey
der geschehenen Mittheilung.
3) Ein Gesuch des geistlichen Wittwen-
Fiscus zu Jena, sein Aerar bey seiner Bestim-
mung zu erhalten und die Anstalt zu schützen.
— Nach der Ansicht des Landtags erledigte
sich das Gesuch, durch das, was bey dem
Pensionirungsgesetz der Wittwen und Wai-
sen verstorbener Staatsdiener ausgesprochen
worden.
4) Eine Beschwerdeschrift, die durch ei-
nen Abgeordneten an den Landtag gebracht
worden war, über das Verbot ausländische
293
Gymnasien beziehen zu bürsen, und über das
öftere Predigen auswärtslebender Kandidaten
in der Residenz. — Der Landtag fand die
eine Beschwerde unerheblich, die andere un-
gegründet.
5) Eine Beschwerde über die seit einiger
JZeit angefangene Erweiterung der Geleits-
abgaben im Neustädtischen Kreise. — Es
soll erst der Vortrag über die errichteten
neuen Beygeleitsstellen im Neustädtischen
Kreise abgewartet werden, ehe über diese
Beschwerden etwas Weiteres geschieht.
Achtzigste Sitzung
dom 2osten März 182 v.
Gegenwärtig a5. Abgeordnete-
Aus dem höchsten Decrete vom v6ten
Januar 1821. (s. Beyl. HHI) wurde ein
Vortrag gehalten über die zum Besten
der Waisen-Institute angeordneten
Abgaben, und über die Schwierigkeiten, in
denselben eine völlige Gleichheit für alle Lan-
destheile herzustellen. Der Landtag sah ein,
daß vor Einführung der neuen Steuerver-
fassung ein Beschluß hierüber nicht gefaße
werden koönne, und trat einstimmig dem Vor-
schlage des Referenten bey, sämmtliche Ab-
gaben bis zum nächsten Landtage, so wie sie.
jetzt bestanden, fort bestehen zu lassen.
In einem andern höchsten Decrete vom
2ten März d. J. (s. Bepl. JJ.) wurde dem
bLandtage die Nachricht mitgetheilt, daß die
sämmtliche Einnahme des Waisen-Instituts
zu Eisenach, neuerlich bis auf die Summe
von beynahe 4500 rthlr. gestiegen sey.
Das Decret nebst Beylagen wurde zu den
Akten genommen.
Ferner waren mittelst höchsten Decretes
vom Löten Febr. (s. Beyl. KKR.) und vom
bten März d. J. (s. Beyl. LLL.)