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bey den Einwohnern oder in den Baracken, verlangen: zwey Pfund gut aus-
gebackenes Roggenbrot, ein halbes Pfund Fleisch und Zugemuͤse, so viel des
Mittags und des Abends zu einer reichlichen Mahlzeit gehoͤrt; des Morgens
zum Frühstück kann der Soldat weiter nichts verlangen, so wenig wie er be-
rechtiget ist, von dem Wirthe Bier, Branntwein oder gar Kaffee zu fordern; da-
gegen sollen die Obrigkeiten dafür sorgen, daß hinreichender Vorrath von
Bier und Branntwein an jedem Orte vorhanden ist und daß der Soldat
nicht überthepert wird. Die Subaltern- Offiziere bis zum Hauptmann excl.
erhalten, außer Quartier, Holz und Licht, das nöthige Brot, Suppe, Ge-
müse und ein halbes Pfund Fleisch, alles vom Wirthe gehörig gekocht; auch
Mittags und Abends, bey jeder Mahlzeit eine Bouteille Bier, wie es in der
Gegend gebrauet wird; Morgens zum Frühstück Kaffee, Butterbrot und ein
achtel Quart Branntwein. Der Hauptmamn kann außer der oben erwähnten
Verpflegung des Mittags noch ein Gericht verlangen.
Für diese Verpflegung wird nach vorgängiger Liquidation von dem Königl.
Preußischen Gouvernement folgende Vergütung bezahlt, als:
für den Soldaten vier gute Groschen in Golde
für den Unteroffizier vier "b - - -
für den Subaltern-Offizier zwölf - 1 -
fuͤr den Hauptmann sechzehen -
Stabs-Offiziere, Obersten und Generale bekoͤstigen sich auf igene Rech-
nung in den Wirthshäusern; in solchen Orten aber, wo dieses nicht thunlich seyn
sollte, bezahlt der Stabs-Offizier einen Reichsthaler in Gold. Der Oberst
und General einen Reichsthaler zwölf gute Groschen in Golde, wogegen der
Quartiertrager für anständige und reichliche Kost sorgen muß. Diese Vergütung
wird von den betreffenden Stabs-Offizieren unmittelbar berichtiget.
Weiber und Kinder sollen in der Regel weder Quartier noch Verpflegung
erhalten. Sollte jedoch ausnahmsweise dieses nicht vermieden werden können,
so ist diese Berechtigung auf Quartier und Verpflegung in der Marsch-Route be-
sonders zu bemerken, und werden alêdann sowohl die Frauen als die Kinder
gleich den Soldaten gegen die oben festgesetzte Entschädigung einquartirt und ver-
pflegt. Dagegen können die Frauen und Kinder der Offiziere auf Quartier und
Verpflegung nie Anspruch machen.
Sollten hin und wieder durchmarschirende Soldaten krank werden und nicht
fähig seyn, in die eigenen Hoöpitäler resp. zu Erfurt oder zu Weimar zu-
rückgebracht zu werden, so sollen dieselben auf Kosten ihres Gouvernements in
einem Etapen-Hospitale verpflegt werden,