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3) Nur diejenigen Praͤparate, fuͤr welche in der sechsten Ausgabe eine
Bereitungsweise nicht vorgeschrieben ist, können, sowie die in der Tabula A
dieser Ausgabe zusammengestellten Prdparate, von dem Apotheker, vorbehült-
lich seiner Verantwortlichkeit für deren Güte, aus chemischen Fabriken oder
Droguen-Handlungen bezogen werden.
4) Alle übrige chemische und pharmaceutische Prdparate sind in der Regel
in jeder Apotheke selbst zu bereiten, wenn dieses aber in einzelnen Fällen nicht
wohl angeht, nur aus einer solchen andern Apotheke zu entnehmen, in welcher
gesetzlich nach den Vorschristen der sechsten Ausgabe der Preußischen Pharma-
copöe gearbeitet werden muß.
5) Alle aus der fünften Ausgabe in die sechste Ausgabe der genannten
Pharmacopbe nicht mit hinübergenommene Mittel sind, vorkommenden Falles
und sofern nicht ein admittirter Arzt oder Wundarzt für seine Kranken ein
Anderes ausdrücklich verlangt, auch künftig nach den Vorschriften jener Aus-
gabe zu behandeln.
6) Nicht nur die in der Tabuln B und in der Tabula C der sechsten
Ausgabe verzeichneten, sondern auch alle außerdem in einer Apotheke vorhan-
denen giftigen oder sonst gefährlichen Mittel sind nach den diesfalls im Groß-
herzogthume bestehenden gesetzlichen Vorschriften abgesondert zu verwahren.
7) Wenn ein Arzt oder Wundarzt von einem in der Tabuln D auf-
geführten Mittel zum innerlichen Gebrauche eine größere, als die dort bestimmte
Gabe verschrieben hat, ohne derselben das Wort sic in Klammern — (sic) —
beizufügen: so ist der Apotheker verpflichtet, das Rezept seinem Verfasser zur
vorerstigen ordnungsmaßigen Bestatigung oder Abänderung zurückzustellen.
8) Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Bestimmungen werden mit einer
angemessenen Disziplinar-Strafe geahndet.
Weimar am 4. Dezember 1847.
Großherzoglich Sächfische Landes-DOirektion.
von Conta.