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9) Musit.
Ziel:
Theorie und Orgelspiel. Bildung eines einfachen Vorspiels, Har—
monirung eines Chorals oder Volksliedes und Erfindung einfacher Zwischen—
spiele; Verständniß der einfacheren Musikformen.
Ausführung eines größeren Vor- und Nachspiels oder einer leichten Fuge;
sicheres Vomblattspielen aller Choräle.
Gesang. Fähigkeit, ein einfaches Lied, oder einen Choral vom Blatt
zu singen und am mehrstimmigen Gesang Theil zu nehmen.
Geigenspiel. Ein gebildetes musikalisches Gehör und die nöthige Fer-
tigkeit im Violinspiel, um den Gesang in der Schule mit Sicherheit zu leiten.
10) Schönschreiben.
Ziel: Eine feste, gefällige, fließende Handschrift. Fähigkeit, gut an der
Wandtafel vorzuschreiben. Genaue Kenntniß der Methode des Schreibunter-
richts, insonderheit der Entwickelungsgesetze der Buchstaben und ihrer Elemente.
11) Zeichnen.
Ziel: Gebildetes Urtheil über die Schönheit der Formen in Kunst= und
Naturgegenständen und möglichste Befähigung, dieselben nach Vorlagen, nach
plastischen Modellen oder nach der Natur darzustellen.
Kenntniß der Methode des elementaren Zeichenunterrichts und Befähi-
gung, selbst Unterricht im Zeichnen in der Volksschule zu ertheilen; Befähi-
gung zur Anfertigung erläuternder Zeichnungen an der Schultafel.
12) Turnen.
Ziel: Der Turnunterricht im Seminar hat den Zweck, nicht nur die
eigene Haltung, Kraft und Gewandtheit der Zöglinge zu entwickeln und aus-
zubilden, sondern zugleich auch sie zu befähigen, in der Volksschule einen guten
Turnunterricht zu ertheilen, sowohl in den Frei= und Ordnungsübungen, als
auch in den Uebungen an Geräthen.
III.
Der Revers der Seminaristen.
(Zu 8. 16 des Volksschulgesetzes.)
8. 12
1) Jeder in das Großherzogliche Schullehrer-Seminar zu Weimar oder