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Wird eine lebensgefährliche Krankheit, welche einen Aufschub der Ehe-
schließung nicht gestattet, ärztlich bescheinigt, so kann der Beamte (§. 8) auch
ohne Aufgebot die Eheschließung vornehmen.
§. 10.
Ueber eine auf Grund des §. 8 dieser Verordnung vollzogene Eheschließung
wird eine Urkunde aufgenommen, welche die im §. 54 des Gesetzes bestimmten
Angaben enthalten soll und auf welche die Vorschriften des §. 13 Absatz 2 und 4
des Gesetzes entsprechende Anwendung finden.
Der Militärbefehlshaber, welcher den Stellvertreter bestellt hat, hat diese
Bestellung auf der Urkunde zu bescheinigen.
Die Urkunde ist demnächst dem zuständigen Standesbeamten und, wenn
mehrere zuständige Standesbeamte vorhanden sind, einem derselben behufs der
Eintragung in das Heirathsregister zu übersenden. Eine Abschrift derselben wird
bei der Militärbehörde aufbewahrt.
Für die Eintragung einer nach Maßgabe des §. 8 dieser Verordnung erfolgten
Eheschließung ist derjenige Standesbeamte zuständig, in dessen Bezirk einer der Ver-
lobten seinen bisherigen Wohnsitz oder seinen gewöhnlichen Aufenthaltsort gehabt
hat, und wenn ein Wohnsitz oder gewöhnlicher Aufenthaltsort derselben im Inlande
nicht bekannt ist, der Standesbeamte, in dessen Bezirk einer der Verlobten ge-
boren ist.
Vierter Abschnitt.
Beurkundung der Sterbefälle.
§. 12.
Bei Sterbefällen von Militärpersonen, welche ihr Standquartier nach ein-
getretener Mobilmachung verlassen haben, macht es hinsichtlich der Art und Weise
der Beurkundung keinen Unterschied, ob diese Sterbefälle innerhalb oder außer-
halb des Gebiets des Deutschen Reichs erfolgen.
Für die Beurkundung derselben ist derjenige Standesbeamte zuständig, in
dessen Bezirk der Verstorbene seinen letzten Wohnsitz gehabt hat, und wenn ein
Wohnsitz desselben im Inlande nicht bekannt ist, der Standesbeamte desjenigen
Bezirks, in welchem der Verstorbene geboren ist.
§. 13.
Die Eintragung in das Sterberegister erfolgt auf Grund einer schriftlichen
dienstlich beglaubigten Anzeige.
Diese Anzeige soll außer den im §. 59 des Gesetzes aufgeführten Angaben einen
Vermerk über die Todesursache enthalten. Die Sterbeanzeige ist — unter Berücksichti-
gung der obwaltenden kriegerischen Verhältnisse — zu erstatten, sobald der Sterbefall
und die Persönlichkeit des Verstorbenen durch dienstliche Ermittelung festgestellt ist.
§. 14.
Die Anzeige der Sterbefälle geschieht:
a) hinsichtlich derjenigen Militärpersonen, welche zu einer Behörde gehören,
durch den Kommandeur oder Vorstand der Behörde;