Full text: Reichs-Gesetzblatt. 1893. (27)

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ausführen lassen, welche Nase und Mund mit Respiratoren oder feuchten 
Schwämmen bedeckt haben. 
§. 12. 
Arbeiten, bei welchen eine Berührung mit gelösten Bleisalzen stattfindet, 
darf der Arbeitgeber nur durch Arbeiter ausführen lassen, welche zuvor die Hände 
entweder eingefettet oder mit undurchlässigen Handschuhen versehen haben. 
§. 13. 
Die in den §§. 10, 11, 12 bezeichneten Arbeitskleider, Respiratoren, 
Schwämme und Handschuhe hat der Arbeitgeber jedem damit zu versehenden 
Arbeiter in besonderen Exemplaren in ausreichender Zahl und zweckentsprechender 
Beschaffenheit zu überweisen. Er hat dafür Sorge zu tragen, daß diese Gegen- 
stände stets nur von denjenigen Arbeitern benutzt werden, welchen sie  zugewiesen 
sind, und daß dieselben in bestimmten Zwischenräumen, und zwar die Arbeits- 
kleider mindestens jede Woche, die Respiratoren, Mundschwämme und Handschuhe 
vor jedem Gebrauche gereinigt und während der Zeit, wo sie sich nicht im Ge- 
brauche befinden, an dem für jeden Gegenstand zu bestimmenden Platze auf- 
bewahrt werden. 
  
§. 14. 
In einem staubfreien Theile der Anlage muß für die Arbeiter ein Wasch- 
und Ankleideraum und getrennt davon ein Speiseraum vorhanden sein. Beide 
Räume müssen sauber und staubfrei gehalten und während der kalten Jahreszeit 
geheizt werden. 
In dem Wasch- und Ankleideraum müssen Gefäße zum Zweck des Mund- 
ausspülens, Seife und Handtücher, sowie Einrichtungen zur Verwahrung der- 
jenigen gewöhnlichen Kleidungsstücke, welche vor Beginn der Arbeit abgelegt 
werden, in ausreichender Menge vorhanden sein. 
In dem Speiseraum oder an einer anderen geeigneten Stelle müssen sich 
Vorrichtungen zum Erwärmen der Speisen befinden. 
Arbeitgeber, welche fünf oder mehr Arbeiter beschäftigen, haben diesen 
wenigstens eimmal wöchentlich Gelegenheit zu geben, ein warmes Bad zu nehmen. 
  
.. 15. 
Der Arbeitgeber hat die Ueberwachung des Gesundheitszustandes der von 
ihm beschäftigten Arbeiter einem, dem Aufsichtsbeamten (S. 139b der Gewerbe- 
ordnung) namhaft zu machenden approbirten Arzte zu übertragen, welcher 
monatlich mindestens einmal eine Untersuchung der Arbeiter vorzunehmen und 
den Arbeitgeber von jedem Falle einer ermittelten Bleikrankheit in Kenntniß zu 
setzen hat. Der Arbeitgeber darf Arbeiter, bei welchen eine Bleikrankheit er- 
mittelt ist, zu Beschäftigungen, bei welchen sie mit bleiischen Stoffen oder 
Materialien in Berührung kommen, bis zu ihrer völligen Genesung nicht zulassen. 
45°
	        
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