Die Wände und Decken müssen, soweit sie nicht mit einer glatten, ab-
waschbaren Bekleidung oder mit einem Oelfarbenanstriche versehen sind, mindestens
einmal jährlich mit Kalk frisch angestrichen werden.
Bei Errichtung neuer und Erweiterung bestehender Anlagen ist dafür Sorge
zu tragen, daß in den neuen Arbeitsräumen, in denen mit erheblicher Staub-
entwickelung verbundene Arbeiten ausgeführt werden, die Zahl der darin be—
schäftigten Personen so bemessen wird, daß auf jede mindestens fünfzehn Kubik-
meter Luftraum entfallen.
§. 11.
Die Arbeitsräume sind täglich zweimal mindestens eine halbe Stunde lang,
und zwar während der Mittagspause und nach Beendigung oder vor Wieder-
beginn der Arbeit, gründlich zu lüften. Während dieser Zeit darf den Arbeitern
der Aufenthalt in den Arbeitsräumen nicht gestattet werden.
Die Fußböden der Räume, in denen mit Staubentwickelung verbundene
Arbeiten vorgenommen werden, sind täglich mindestens einmal durch Abwaschen
oder feuchtes Abreiben vom Staube zu reinigen. Die in diesen Räumen be-
findlichen Arbeitstische sind mindestens zweimal wöchentlich feucht zu reinigen.
§. 12.
In Roßhaarspinnereien und -Zurichtereien ist das Sortiren und Hecheln
je in einem besonderen, von sonstigen Arbeitsräumen getrennten Raume vorzu-
nehmen. Der dabei entstehende Staub und abfallende Schmutz ist zu sammeln
und zu beseitigen.
§. 13.
Misch-, Reinigungs- und Hechelmaschinen (sogenannte Batteurs und Reiß-
wölfe) müssen dicht ummantelt und mit wirksamen Absaugevorrichtungen versehen
sein. Der abgesaugte Staub muß in einer Staubkammer gesammelt und, sofern
er von den nach §. 4 Abs. 1 Ziffer 1 nicht desinfizirten Stoffen herrührt, ver-
brannt werden.
§. 14.
Die zur Vorbereitung der Desinfektion erforderlichen Verrichtungen (§. 5)
müssen in besonderen, von sonstigen Arbeitsräumen getrennten Räumen stattfinden.
Das Gleiche gilt für die Bearbeitung der nach §. 4 Abs. 1 Ziffer 1 nicht
desinfizirten Stoffe.
§. 15.
Der Arbeitgeber hat allen bei der Vorbereitung und Ausführung der
Desinfektion oder mit der Bearbeitung der nach §. 4 Abs. 1 Ziffer 1 nicht des-
infizirten Stoffe beschäftigten Arbeitern Arbeitsanzüge nebst Mützen in aus-
reichender Zahl und zweckentsprechender Beschaffenheit zur Verfügung zu stellen.
Der Arbeitgeber hat durch geeignete Anordnungen und Beaufsichtigung
dafür Sorge zu tragen, daß die Arbeitskleider nur von denjenigen Arbeitern