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Chlorkalkmilch erforderlich, Kalkmilch und Chlorkalkmilch sind mit dem Wasser
sorgfältig durch wiederholtes Umrühren zu vermischen. Unter Umständen kann
Trink- und Gebrauchswasser auch durch Einleiten von Wasserdampf desinfiziert
werden.
Liegen Wasserbehälter im Doppelboden des Schiffes, so wird es sich in
der Regel empfehlen, das Wasser aus ihnen nach und nach in den Maschinen-
bilgeraum überpumpen zu lassen und hier mit Kalkmilch oder Chlorkalkmilch zu
desinfizieren.
Handelt es sich um stehende Wasserbehälter in den Laderäumen, so kann
man unter Umständen die Kalkmilch unmittelbar in sie hineinschütten und kräftig
umrühren lassen. Zu diesen Maßnahmen ist der Schiffsmaschinist hinzuzuziehen.
§ 31.
Die Desinfektion des Bilgeraums mit seinem Inhalte geschieht durch
Kalkmilch, die mit 9 Teilen Wasser verdünnt ist (Kalkbrühe), in folgender Weise:
In diejenigen Teile des Bilgeraums, welche leicht durch Abheben der
Garnierungen und der Flurplatten zugänglich gemacht werden können (Maschinen-
und Kesselraum, leere Laderäume), ist an möglichst vielen Stellen Kalkbrühe
eimerweise hineinzugießen. Durch Umrühren mit Besen muß die Kalkbrühe kräftig
mit dem Bilgewasser vermischt und überall, auch an die Wände des Bilge-
raums, angetüncht werden. Zur Desinfektion der Maschinenbilge kann an Stelle
der Kalkbrühe verdünntes Kresolwasser in gleicher Weise angewendet werden.
Überall da, wo der Bilgeraum nicht frei zugänglich ist, wird durch die
vom Deck herunterführenden Pumpen (Notpumpen) und Peilrohre so viel Kalk-
brühe eingegossen, bis sie den Bilgeraum, ohne die Ladung zu berühren, anfüllt.
Nach 12 Stunden kann die Bilge wieder entleert werden. Im einzelnen wird
folgendermaßen verfahren:
a) Der Wasserstand in den Peilrohren wird gemessen;
b) 100 bis 200 Liter Kalkbrühe — je nach der Größe des Schiffes oder
der einzelnen Abteilungen — werden eingefüllt;
c) der Wasserstand in den Peilrohren wird wieder gemessen.
Zeigt sich jetzt schon ein erhebliches Ansteigen des Wasserstandes,
so ist anzunehmen, daß sich irgendwo die Verbindungslöcher der ein-
zelnen Abschnitte des Bilgeraums verstopft haben, so daß keine freie
Zirkulation des Wassers stattfindet. In solchen Fällen muß wegen
der Gefahr des Überlaufens der Kalkbrühe und der dadurch bedingten
Beschädigung der Ladung das Einfüllen unterbrochen werden, die
Desinfektion des Bilgeraums kann dann erst bei leerem Schiffe statt-
finden.
d) Steigt das Wasser nur langsam, so ist, während von Zeit zu Zeit
der Wasserstand gemessen wird, so viel Kalkbrühe einzufüllen, als der
Bilgeraum ohne Schaden für die Ladung aufnehmen kann.