Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1818. (13)

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5 Zoll, bat Bhraune Haare, mittlere ekwas schmale Stirne, braune dänne Nugbraunen, braane helle 
Augen, gerade Nase, blasses ins bräunlichte stehendes Angesicht, proporlionirte Wangen, kleinen 
Mund, mangelhoste Zähne, auf der obern vordern Seite links eine Zahnlücke, oben vornen zwei 
weit von einander stebende Schaufeln-Zähne und kurzes Kinn. Der Gong dieses Menschen iß schlep- 
pend und zusammengedrückt, und das Ulhmen desselben etwes schwer und keuchend, seine Bewegun- 
gen und Zeichen hingegen find lebhaft, so wie überhaupt sein ganzes Betragen nicht nur Verstand, 
sondern öfters auch Boshelt verrätb; auch möchte derseibe, wenn anders dieses. Jrichen bleibend ist, 
daran zu erkennen sein, daß die linke Seite seines Gesichts etwas dicker als die Rechte ist. Bei sei- 
ner Hieherkunft war er bekleidet, mit einem schwarzen runden Strohhut, bellblouer tüchener Koppe 
mit weißer Einfassung, zerrissenen kurzen Lederhosen und Bändelschuhen, die übrige Kleidung war 
ganz zerlumpt. Den 24. Oktober 1616. · Könipl. Oberamt. 
Blaubeuren. Am a4, dieses Monats wurde in der Markung von Seißen, hiesigen Ober- 
amts, der beichnam eines Mannes, dessen Name und Heimaths-Ort hier unbekannt ist, an einem 
Bauste an einem Steicke hängend gelunden. Derselbe war dem Ansehen nach e#lich und 60 Jahre 
alt, bei 5 Fuß 6 Joll groß, hatte graue Haupt-Haare, grauen Bart, eine ziemlich erhabene Stime, 
kleine Augen, eine länglichte etwas gebogene spitzige Nase, einen msttelmäßigen Mund obne Zähne 
om OÖberkiefer und ehne Backenzätzne und mit fehlendem ersten linken Vorderzahn am Unterkieker. 
Er war bekleidet mit einem Hore#seidenen schwarzen Halstuch, einem alten zerflickten schwarzen zwilche- 
nen Kittel. einer blaugestreiften mit abwerken Tuch und auf dem Rücken mit Schaaspelz gesüllerten We- 
ste mit schwerzen gläsernen Knöpfen, einem leinenen Hooentr eer, elnem ziemlich neuen abwerkenen 
Hemde odne Namen, neuen kalbledernen unten mit ledernen Nesteln geknüpsften Hosen mit beiner- 
nen Knöpsen, ganz neuen gestreisten schwarz abwerkenen Strümpfen, ganz neuen Bändel-Sckuhen, 
und unter dem Baume lag ein dreieckigter Hut. Er hatte einen Zwerch-Sack bei sich, 1 Pf. Bäcken- 
drod, 1 Schächtelen mit 32 Briesen Näh-Nadeln, und eines mit mefsingnen Hasten, ein ledernes 
weies Geldbeutelen mit 3 Kreuzer 4 Pfenneng und ein leeres violet gehreiften, Um den Namen 
und den gewesenen Wobnort dieses Mannes zu erfahren, wird diß hiemit öffentlich bekannt gemecht, 
mit dem Ersuchen, die allenfallsigen Noiizen hierüber an die unterzogene Stelle zu senden. Den 27. 
Cktobtt 1616. Königl. Oberme. 
  
Hall. Der leritze Schneider Johann Michael Schwatz, von bier, wandert nach Wunsdorf in 
Hannover aus, und wird binnen Jahresfrist, ven stinem Bruder, dem biesigen Selzmesser Joh. Fried. 
chwarz vertreten. Wer olso an gedachten Schwarz etwas zu sordern hat, wird aufgesordert, sich 
an die unterzeichnete Stelle zu wenden. Den :7. Oklober 1616. Königl. Oberamt. 
Tübingen Johann Gottlov Kabel, Gold= und Silberarbeiter von hier, wanrert nach Straß- 
burg, wo er sich schon lange aufhält, aus, und wird von SchreiderodemiHzinger#ve#atez 
Rosine Margaretha, weil. Georg Friedrich Oieteric 6, Schmiider ven hier, ledice 26 jährsge Tochter, 
wantert unter Vertrelg d.5 Sch neidermeister Wolf nach Eichelheim im Gresherzogthum Hefsen aus. 
Den 4. Nev. 1818. Konigl. Oberamt. 
Mergentheim. Georg Göll, von Ruppach, biesigen Oberemts, ist vor ungefähr 5° Jahren 
als Skat von Haus weg, ohne daß inzwischen von seinem weitern Schicksal elweß dekannt ge- 
worden wäre. Da er bereits dos 20. Jahr zurückgelegt dat, und die Erlaubniß zur Vertheilung 
seines in ungefähr 330 fl. bestehenden Vermögens, nach dessea vorheriger Cdikzal Ladung von der 
böcbsten Bebôrde eingelaufen ist, so wird gedachter Georg Cöll oder dessen etwaiges Eheweid und 
Kinder biemit vorgrladen, binnen einer peremtorischen Fiist von 3 Monaten sich bei dem diesigen 
irci#t zu melden, widrigenfahs des Ter# ön desseiben unter die sich gemeldeten bler bekannten nächse 
Anverwandten vertheist würde. Den a6. Cklober 1818. Königl. Oberamt.
	        
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