und den Futteranteil. Der Parlamentarismus ist im kleinen
dasselbe, nur daß wir hier Parteien statt der Bölker haben.
Oie jetzige nationale Opposition ist da ungeheuer im Nach-
teil, weil sie das, was die anderen Fraktionen schon seit Zahr-
zehnten geübt haben, noch nicht so ganz erfaßt hat, das:
„Ote toi que je m'p mette“, das: Scher' dich weg, jetzt will
ich dran! Oer Trick, mit zwei inhaltlich ganz dürftigen Reden
sich doch auf ganze Seiten aller deutschen Zeitungen zu setzen,
ist den Sozialdemokraten Bauer und Müller gelungen. Da-
mit haben sie die Opposition schon von vornherein sozusagen
weggequetscht. Das einzige Mittel, das dieser übrigbleibt,
um gelegentlich auch ausführlich zu Worte zu kommen, sich
in der drängenden, schlagenden, stoßenden Parteiherde be-
merkbar zu machen, sind da die förmlichen Anfragen, die
Interpellationen.
Mit der Aussprache über die gestrigen Programmreden sind
die förmlichen Anfragen der Rechten über Planwirtschaft und
Landarbeiterstreik verbunden worden und werden heute be-
gründet. Aber da versagt natürlich der offiziöse Apparat, der
gestern so fieberhaft für die Verbreitung in der Presse ar-
beitete. Der Einheitsbericht aus Weimar bringt nur wenige
Sätze selbst aus einer so wertvollen Praktikerrede, wie sie der
aus der Hamburger Großkaufmannschaft stammende deutsche
Volksparteiler Witthöft zum Thema der Planwirtschaft hält.
Freilich, Wissell ist gegangen, die Planwirtschaft ist tot, es if
also eigentlich Leichenschändung, wenn man sie noch schlägt;
aber dafür können die Interpellanten nicht. Sie haben ihre
förmliche Anfrage rechtzeitig eingehracht, und nur die Re-
gierung, die Parteiregierung, trägt an der Verschiebung auf
den heutigen Tag die Schuld. Witthöft fordert überhaupt
den Abbau auch der jetzigen Zwangewirtschaft und die Spren-
gung der Fesseln unseres Auefuhrhandels. Wir haben, um
nur ein Beispiel anzuführen, Millionen von fertigen Spaten
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