er gerade gehört, augenblicklich zu den Demokraten, früher
zur freisinnigen Bereinigung, noch früher zu den National-
sozialen, zu allererst zu den Zungkonservativen.
Den Abgesang hören wir heute von Erzberger, der es für
eine Legende erklärt, daß wir unsere Schiffe ausgeliefert
hätten. Wenn es überhaupt noch einen Verlaß auf einen
völkerrechtlichen Vertrag gäbe, so würden wir sie behalten.
Ou abnungevoller Engel, du!
„Die Behauptung, als ob die deutschen Schiffe aus-
geliefert würden, ist ein Grundirrtum. Die Schiffe sind
nicht ausgeliefert, sondern werden zur Verfügung ge-
stellt. (Zuruf: Abwarten!)
Es ist geradezu unerhört, wenn Sie solche Zwischenrufe
machen! Die Sicherheit des Vertragee ist gewährleistet;
wenn das nicht der Fall sein sollte, könnten Sie über-
haupt keinen Waffenstillstand oder Friedensvertrag
abschließen.“
ODer Mann muß es ja wissen, aber bisber hat er uns noch
stets hereingelegt, so hereingelegt, daß im Volke das — selbst-
verständlich falsche — Gerücht auftauchte, er stünde im Dienste
der Entente. Mögen sich seine Kollegen im Kabinett mit
ihm auseinandersetzen. Wir draußen können nur die Regie-
kunst dieser Regierung bewundern. Ee ist jetzt schon eine Woche
lang in Weimar geredet worden, ausschließlich von der Re-
gierung. Zuerst nur von dem sozialdemokratischen Kopf,
heute von allen dreien. Noch ist niemand von der natio-
nalen Minderheit zum Wort in einer Programmrede ge-
kommen.
Das Kind mit den drei Köpfen hat aber leider noch immer
keinen Arm, um sich der paar Polen erwehren zu können,
die mit Steinen nach ihm werfen. In dem Regierungs-
programm ist ein neues Heer freilich vorgesehen, aber vorerst
hat man in Weimar anscheinend dringendere Aufgaben.
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