Full text: Friedrich der Vorläufige, die Zietz und die Anderen.

er gerade gehört, augenblicklich zu den Demokraten, früher 
zur freisinnigen Bereinigung, noch früher zu den National- 
sozialen, zu allererst zu den Zungkonservativen. 
Den Abgesang hören wir heute von Erzberger, der es für 
eine Legende erklärt, daß wir unsere Schiffe ausgeliefert 
hätten. Wenn es überhaupt noch einen Verlaß auf einen 
völkerrechtlichen Vertrag gäbe, so würden wir sie behalten. 
Ou abnungevoller Engel, du! 
„Die Behauptung, als ob die deutschen Schiffe aus- 
geliefert würden, ist ein Grundirrtum. Die Schiffe sind 
nicht ausgeliefert, sondern werden zur Verfügung ge- 
stellt. (Zuruf: Abwarten!) 
Es ist geradezu unerhört, wenn Sie solche Zwischenrufe 
machen! Die Sicherheit des Vertragee ist gewährleistet; 
wenn das nicht der Fall sein sollte, könnten Sie über- 
haupt keinen Waffenstillstand oder Friedensvertrag 
abschließen.“ 
ODer Mann muß es ja wissen, aber bisber hat er uns noch 
stets hereingelegt, so hereingelegt, daß im Volke das — selbst- 
verständlich falsche — Gerücht auftauchte, er stünde im Dienste 
der Entente. Mögen sich seine Kollegen im Kabinett mit 
ihm auseinandersetzen. Wir draußen können nur die Regie- 
kunst dieser Regierung bewundern. Ee ist jetzt schon eine Woche 
lang in Weimar geredet worden, ausschließlich von der Re- 
gierung. Zuerst nur von dem sozialdemokratischen Kopf, 
heute von allen dreien. Noch ist niemand von der natio- 
nalen Minderheit zum Wort in einer Programmrede ge- 
kommen. 
Das Kind mit den drei Köpfen hat aber leider noch immer 
keinen Arm, um sich der paar Polen erwehren zu können, 
die mit Steinen nach ihm werfen. In dem Regierungs- 
programm ist ein neues Heer freilich vorgesehen, aber vorerst 
hat man in Weimar anscheinend dringendere Aufgaben. 
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