Full text: Kaiser Wilhelm II. Aus meinem Leben 1859-1888.

galt mir als ein festes Gelöbnis. Die Feier fand am 1. September 
in der Friedenskirche statt und gestaltete sich auch äußerlich ungemein 
eindrucksvoll. Meine Mutter hatte die Kirche durch gärtnerische Kunst 
mit Blumen und Laubgewinden wundervoll ausschmücken lassen, mein 
Vater die Texte für die Motetten und Lieder selbst ausgesucht. Mit 
einer großen Anzahl Gemeindemitgliedern war der größere Teil des 
Königshauses anwesend. Meine Großmutter, die Königin von Eng- 
land, hatte den Brinzen von Wales entsandt, der auch nach der GFeier 
gemeinsam mit meinen Eltern und mir das Abendmahl nahm. Die 
mich tief ergreifende Feier wird mir stets eine unvergeßliche Er- 
innerung bleiben. Meine Einsegnunge, heißt es in meinem zwei 
Jahre später abgefaßten Curriculum vitae, sghatte mich herrlich ge- 
stärkt und mit neuen Kräften versehen, und ich blickte mit fester Zu- 
versicht und Gottvertrauen in die Zukunft.? 
NMit diesem feferlichen und weihevollen Erlebnis schließen inner- 
lich und äußerlich die Jahre meifner Kindheit ab. 
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