J.
Bop nach meiner Einsegnung wurde mir eröffnet, daß meine
Eltern bestimmt hätten, ich solle von nun an das Gymnasium
in Kassel besuchen, um dort meine Schulbildung abzuschließen und
das Abiturientenexamen zu bestehen.
Der Urheber dieses Blanes war Hinzpeter, er betrieb ihn bereits
seit 1870, die ersten Borschläge hatte er meiner Mutter in Homburg
gemacht und sie dann in einer Denkschrift meinem Vater nach Ber-
sailles gesandt. Als die Gründe, die ihn zu diesem Vorschlage ver-
anlaßten, gab mein Erzieher, wie er in seinen Aufzeichnungen rück-
blickend feststellt, in mehreren Denkschriften hauptsächlich folgende an:
Es sollte der ganzen Erzlehung durch Unterwerfung unter eine
dußere unabänderliche, der Willkür entzogene Norm eine Ruhe und
Stetigkeit gegeben werden, welche die Privaterziehung, namentlich
bei den Ansprüchen und Gewohnheiten des Hoflebens, trotz des
ernsten Willens aller Beteiligten, unmöglich herstellen lassen, und
die doch auch eine Vorbedingung günstiger Entwicklung sind
Eine weltere günstige Folge des Unterwerfens unter eine spstemattsch
ausgearbestete und streng festgesetzte Regel sollte die Gewöhnung an
strenge unerbittliche Pflichterfüllung und Konzentration aller Kräfte
auf die unmtttelbar vorliegende Aufgabe sein. Für den künftigen
Souverän, Leiter eines Bolkes, schien es von der höchsten Wichtig-
keit zu sein, daß er Gedanken und Gefühle desselben kenne und ver-
stehe, und das ist doch nur möglich, wenn er denselben Bildungsgang
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