warth v. Bittenfeld und v. Manteuffel, sowie die Generäle v. Goeben,
v. Kirchbach und v. Bose. Mein Bater und mein Oheim Prinz
Albrecht geleiteten mich als meine Baten in den NRittersaal und be-
kleideten mich, nachdem ich das Gelöbnis abgelegt hatte, mit dem
roten Ordensmantel. Dann trat ich an die Stufen des Thrones
heran, auf dem der Kaiser saß, kniete nieder und empfing von meinem
Großvater die Kette des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler.
Darauf erhob ich mich, und mein Großvater zog mich an sich, um
mir, indem er mich innig küßte, die Akkolade zu erteilen.
Mit dieser feierlichen Zeremonie war ich in die erlauchte Gemein-
schaft der Ritter des höchsten preußischen Ordens aufgenommen.
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Bevor ich mich einige Semester dem Studium auf einer Universi—
tät widmete, sollte ich ein halbes Jahr lang militärischen Dienst tun.
In der Zwischenzeit war ich im Januar 1873 à la suite des 2. Garde-
Landwehrregiments gestellt und im März 1876 zum Premierleut=
nant befördert worden. In dieser Stellung krat ich am #. Februar 187)
meinen praktischen Dienst in der 60. Kompagnie des Ersten Garde-
regiments zu Fuß an. Mein Großovater führte mich selbst meinen
Vorgesecten, die in das Schloß nach Berlin befohlen waren, vor
und hielt eine Ansprache an mich, deren schlichte Wahrheit jeder
Soldat zeit seines Lebens beherzigen muß: „Es werden dir in
den neuen Dienstverhältnissen manche dem Anschein nach unbedeutende
Dinge entgegentreten, die dir vielleicht auffallen könnten, aber du
mußt auch lernen, daß im Dienste nichts blein ist, und daß seder
Stein, der zum Aufbau einer Armee gehört, richtig geformt sein muß,
wenn der Bau richtig und fest sein soll. Nun gehe hin und tue
deine Schuldigkeit, wie es dir gelehrt werden wird. Gott sei mit
dir!“ Nachmittags fuhr mein Vater mit mir nach Lotsdam und
stellte mich zunächst dem Offizkerkorps des Regiments vor, dann (im
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