Full text: Kaiser Wilhelm II. Aus meinem Leben 1859-1888.

Rahmen im Treppenhaus meiner „Hohenzollern“ aufhängen lassen, 
wo er die Freude aller englischen Besucher erregte. 
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Als meine Gemahlin und ich uns am Schluß der Feierlichkeiten 
bei der Königin verabschiedeten, überraschte sie uns damtt, daß sie 
uns ihre Dampfyacht für die Uberfahrt nach Blissingen zur Ver- 
fügung stellte. Der englische Ehrendienst begleitete uns nach Port 
Victoria, wo wir uns einschifften. Der Abschied bot General Me Neill 
noch einmal Gelegenheit, eine Probe seines Humors zu geben. Als- 
die Oberhofmeisterin meiner Frau, Gräfin Brockdorff, den General 
im Hinblick auf die Nachtfahrt sehr besorgt fragte, ob das Schiff 
auch seetüchtig sei, erwiderte er prompt: „Not in the least, ma'am, 
she has no watertight compartments. If you have a ccllision, down 
you 80 like a bandbox! No time for crying Help'l“#)Die arme 
Gräfin Brockdorff soll infolgedessen die ganze Nacht über kein Auge 
zugetan haben. 
VII. 
Aus meinen früheren Darlegungen geht bereits zur Genüge her- 
vor, daß ich eine besondere Passion für die Marine hatte. Sie ent- 
stammte wohl nicht zum geringsten Teil meinem von münterlicher Seite 
herrührenden englischen Blut. Mehrfache Besuche In Seebädern, wie 
z. B. in Wyk auf Föhr, in Norderney und in Scheveningen, trugen 
neben den Besuchen in England zur Belebung dieser Vorliebe bei. 
Ich habe darüber in den Kapiteln über meine Kindheit und Jugend 
an den betreffenden Stellen ausführlich gesprochen. 
In späteren Jahren habe ich mich mehrfach bemüht, sowohl im 
Ersten Garderegiment zu Fuß wie bei den Garde-Husaren das Inter- 
  
*) „Nicht im geringsten, Madamel! Es hat keine wasserdichten Schottenl! 
Wenn Sie einen Jusammenstoß haben, gehen Sie unter wie eine Bugzschachtel, be- 
vor Sie Hilfe rufen können!“ 
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