lich an, nickte, als Heinrich fertig war, zustimmend mit dem Kopf
und winkte mich heraus. Als ich salutierend vor ihm stand, sagte
der Kaiser zu mir: Heinrich hätte ihm soeben gemeldet, ich hätte ein
so großes Interesse und Verständnis für die Marine, daß das zwischen
ihr und mir bestehende Band auch äußerlich erkennbar sein müsse.
Nach den schönen Eindrücken des heutigen Tages sei er besonders
gern bereit, diesen Wunsch zu erfüllen, den ich gewiß auch in meinem
Innern hegte. Daher stellte er mich hiermit à la suite des I. See-
bataillons! Ich war von Freude und Uberraschung völlig überwältigt!
Heinrich siel mir um den Hals und drückte mich dergestalt an seine
Brust, daß mir fast der Atem ausging, und die zur Verabschiedung
anwesenden höheren Seoffiziere, die die Worte meines Großvaters
vernommen hatten, reichten mir voller Freude die Hand.
Nachdem ich noch einmal mit bewegten Worten meinem Groß-
vater meinen Dank ausgesprochen hatte, zog ich mich wieder in das
Abteil zurück, in dem die Generaladsutanten mit dem Kriegsminister
General Bronsart v. Schellendorff Platz genommen hatten. Auf die
Frage Generals v. Albedyll, was sich denn so Erfreuliches auf dem
Bahnhof abgespielt habe, meldete ich thm die empfangene Aus-
zeichnung, worauf er mir mit herzlichem Glückwunsch die Hand
schüttelte. Auch seine Kollegen gratulierten mir aufs wärmste. Nur
General v. Bronsart las in einem Aktenstück, ohne sich um den Vor-
gang zu bekümmern. Als ich auch ihm meine Meldung machte, sah
er mich über den Kneifer hinweg an und sagte nur mit kühler Gleich-
gültigkeit: „Sol Na, Sie sollen sich ja für dergleichen Dinge inter-
essieren, und setzte seine Lektüre fort.
General v. Bronsart gehörte zu der Gruppe älterer preußischer
Generale, denen das Verständnis für die Fragen der Seegeltung und
einer starken Marine durchaus abging. Sie betrachteten diese als ein
Anhängsel der Armee und das für sie ausgegebene Geld als der
Armee widerrechtlich entzogen. Diese Einstellung war mir an sich
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