Husarenregiments erhalten hatte. Die „Chefs“ der österreichtsch-
ungarischen Regimenter waren, anders als in der deutschen und
russischen Armee, „Oberst-Inhaber" des betreffenden Regiments, sie
trugen Oberstenunkform ohne die Abzeichen ihrer höheren Chargen.
Der Oberst-Inhaber war und blieb Oberst. Erst lange nach mefnem
Regierungsantritt erwies mir Kaiser Franz Josef die besondere, bis
dahin wohl nicht verliehene Auszeichnung der Ernennung zum k. und k.
österreichischen und ungarischen Geldmarschall mit der Berechtigung
zum Tragen der betreffenden Regimentsunifformen.
Auch meinem Husarenregiment wurde die Aufgabe zuteil, ent-
sprechend dem oben erwähnten Turnus, einige Jahre in Wien in
Garnison zu stehen, und so konnte ich dasselbe ebenfalls bei einer
Grühjahrsparade auf der Schmelz seinem erlauchten Kriegsherrn vor-
führen. Ich nahm die Gelegenheit wahr, um das Regiment in seinem
Kasernement zu besuchen und mir verschiedene Dressurabteklungen
anzusehen. Der Sitz der Leute war sicher und leicht, man sah ihnen
an, daß sie einem Reitervolk angehörten. Das Pferdematerial war
sehr ansprechend, das richtige Husarenpferd das Springen war vor-
trefflich zu nennen, auch das Voltigieren am galoppierenden Pferde
wurde gewandt ausgeführt. Ein Barademarsch bildete den Schluß
der Besichtigung, wobei die zusammengestellten Trompeter der Schwa-
dronen eine anfeuernde Fanfare, die „Aspern-Wagram-Fanfare „ bliesen,
die als Auszeichnung für Tapferkeit in den beiden Schlachten seiner-
zelt dem Regiment verliehen worden war.
Bon den Keistungen meines ungarischen 7. Husarenregiments
im Weltkrieg gibt eine sehr hübsche illustrierte Regimentsgeschichte
Kunde, von der mir vor einigen Jahren eine durch eine Regiments-
dame geferkigte Abschrift überreicht wurde. Es war mir leider nicht
vergönnt, das Regiment im Felde zu begrüßen und es zu seinen
Taten zu beglückwünschen.
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