Regimenes verliehen wurde, war er stets stolz, bei seinem Aufent-
halt in Deutschland, zumal bei den Manövern, die er häufig besuchte,
dlesen schönen Rock tragen zu dürfen. Unser Freundschaftsverhältnis
hat Jahrzehnte überdauert, da es auf der gleichen Ansicht über die
Aufgabe des Soldaten wie auf den gleichen allgemeinen Lebens-
anschauungen beruhte. Erst der Krieg hat dies Band zerrissen, ein
schmerzlicher Berlust für mich.
Meine KLieblingstante war Prinzeß Lusse, damals Marchioness of
Lorne, spdter Herzogin von Argypll, sie hat mich von klein auf gründlich
verzogen. Ich durfte oft in ihrem Zimmer spielen und bekam manchen
Bonbon zugesteckt. Sie war eine frohe, sonnige Natur und besaß wife
ihre Mutter, die Königin, einen ausgeprägten Sinn für Humor, so
recht geeignet, um liebevolle Wärme in ein Kinderherz zu strahlen. Ich
habe sie außerordentlich geliebt und verehrt und diese Gefühle mein
ganzes Leben hinvdurch bewahrt, sie blieb für mich immer meine
„Berzugstante". Auch dieses liebe Band ist nun zerrissen.
Die Herren und Damen des Gefolges meiner Großmutter haben
uns gleichfalls mit viel Freundlichkeit behandelt. Der Hofmarschall,
Sir John Cowell, pflegte mich in späteren Jahren gern daran zu
erinnern, daß er mich als Kind auf seinen Armen getragen habe.
Auch die Kammerdiener und Lakaien meiner Großmutter haben mir
viel Gutes und Liebes erwiesen, bei meinen späteren Besuchen habe
ich immer gern alte Kindheitserinnerungen mit ihnen aufgefrischt.
Oftmals wurden auf Anordnung meiner Großmutter Landpartien
zu Wagen zur Besichtigung der Schönheiten der Insel Wight ge—
macht. Meine selige Mutter hatte eine unbegrenzte Liebe für Osborne,
die ich wohl von ihr geerbt habe. Aus ihren Erzählungen bei unse—
ren Spaziergängen in den schönen Anlagen erfuhr ich, daß die Ge-
staltung des Barks, in dem die Nhododendren geradezu wucherten,
und die vielfach fjüngeren Bflanzungen ausnahmslos das Werk meines
Großvaters, des Prince-Consort Albert, waren. Seine auf vielen
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