Full text: Zeitschrift für die gesammte Staatswissenschaft. Neunter Band. Jahrgang 1853. (9)

in Hinblick auf den Anschluss an den Zollverein. 409 
Wenn der zollvereinsländische Raffinadeur dem Staate 3 Rihlr. 
oder 72 ggr. für den Centner, d. i. 8'/; hannoversche Pfennige 
für das Zollvereinspfund mehr Abgabe zahlen muss, als der 
steuervereinsländische, so kann er begreiflicher Weise das Fabrikat 
nicht so billig herstellen, als letzterer. Dass er aber nicht ein- 
mal völlig um diese Differenz dasselbe theurer liefert, als der 
steuervereinsländische, geiit aus dem gleichzeitigen Stande der 
en gros-Preise, welche der Detaillist z. B. in Braunschweig oder 
Kassel und in Göllingen oder Hannover zahlt, hervor. So weit 
jetzt im Steuerverein durch die Differenz zwischen dem Fabri- 
katzolle (3°/3-Rthlr.) und dem Materialzolle (2 Rthlr.) eine jeden- 
falls nicht erhebliche sogenannte Schutzzollvertheuerung von den 
steuervereinsländischen Raffinadeurs erreicht worden ist, wird 
diese im Steuervereine bisher ertragene Vertheuerung durch 
den Anschluss nicht allein nicht erhöht, sondern sogar noch 
eiwas erniedrigt werden. Die Concurrenz der zollvereinsländi- 
schen Raffinadeurs unter sich und mit den Rübenzuckerfabrikanten 
hat die Preise jelzt so ermässigt, dass, wenn man zu den Ein- 
kaufspreisen des Rohzuckers in Bremen oder Hamburg die Ein- 
gangssteuer von 5 Rihlr. (die sich auf 6'/, Rihlr. erhöht, da zu 
einem Centner Raffinade circa 130 Pfund Rohzucker nöthig sind, 
wobei das Material zum Syrup übrig bleibt), ferner die Transport- 
kosten und Betriebsauslagen zurechnet, den Raffinadeurs nur ein 
ganz gewöhnlicher Unternehmerverdienst und Capitalgewinn gleich 
den hanseatischen und ausländischen Raffinadeurs übrig bleibt. 
Wenn die zollvereinsländischen Raffinadeurs nur durch den 
Zoll auf fremde Raffıinade von 10 Rihlr. beständen, so könnten 
sie höchstens im Lande selber den geschützten Absatz behaupten; 
sie concurriren aber mit hanseatischen und andern Siedereien in 
der Ausfuhr nach anderen Ländern, selbstverständlich unter Re- 
stituirung des für den Rohzucker von ihnen erlegten zollvereins- 
ländischen Eingangszolles. Im Jahre 1850 wurden von reichlich 
5 Mill. Rthir. Rohzuckerzoll 1 Mill. Rthir. für den Export von 
fabricirtem Zucker vergütet, wornach die Ausfuhr bereits den 
fünften Theil der Fabrikation beträgt. 
In Steuerverein selber hat es sich nach den Conjuncturen 
(und auch nach der Lage und Entfernung der Consumtionsplätze 
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