Full text: Zeitschrift für die gesammte Staatswissenschaft. Neunter Band. Jahrgang 1853. (9)

in Brüssel. 637 
gresses viele Lücken durch mitgebrachte Geschenke der anwesenden Bureau- 
chefs an die Commission ausgefüllt, als insbesondere auch für die Zukunft 
in Folge des Congresses regelmässige Mittheilungen zu erwarten sind. 
Wenn übrigens eine Zusammenstellung der bezeichneten Art nicht gleich 
dem ersten Congresse vorgelegt wurde, so mag diess nicht so viel ge- 
schadet haben, als man denken sollte, Weniger weil sie durch die in dem 
Programm der Commission zerstreuten Blicke auf verschiedene Methoden in 
einzelnen Ländern, oder die in der ersten Sitzung gegebenen Mittheilungen 
der Bureauchefs ersetzt worden wäre, als deswegen, weil es bei dieser 
ersten Zusammenkunft der Statistiker zunächst galt sich kennen zu lernen, 
sich auf einem gemeinsamen Boden zusammen zu finden, die künftige Ein- 
heit vorzubereiten. Ein Gesichtspunkt von welchem auch die vorbereitende 
Commission ausgegangen zu sein scheint !). Bei einer späteren Zusammen- 
kunft wird man eher daran denken können, ernstere Detailarbeit auf histo- 
rischer Grundlage vorzunehmen und es wird hiefür nicht überflüssig sein, die 
gewünschte Zusammenstellung auch auf die scheinbar schon auf diesem 
ersten Congresse abgemachten Punkte z. B. der Bevölkerungstatistik zu er- 
strecken; denn in der Zwischenzeit wird es sich ohne Zweifel herausstellen, 
dass manche der auf Gleichförmigkeit berechneten Beschlüsse diese nicht zur 
Folge gehabt haben, weil sie auf Hindernisse stiessen, welchen auf einem 
andern Wege auszuweichen eine neue Aufgabe des späteren Congresses bei 
Reproponirung der nämlichen Gegenstände bilden wird. 
1. 
Was nun die mehrgenannte Darstellung der Einrichtung und der 
Leistungen der officiellen Statistik in den europäischen Ländern betrifft, 
welche der Versammlung gegeben ward, so ist den Lesern dieser Zeitschrift 
und des Archivs sehr Vieles von ihrem Inhalte schon aüs früheren Heften, 
und zwar umfassender und genauer bekannt, als es dem Congresse münd- 
lich mitgetheilt werden konnte. Doch wurde auch über Länder Auskunft 
gegeben, deren statistische Einrichtungen beide Zeitschriften nicht berührt 
haben; und die kurzen Berichte über solche Staaten, die darin früher schon 
besprochen wurden, bieten theils als Recapitulation, theils durch Fortführung 
der Notizen bis auf die neueste Zeit Interesse genug, um wenigstens in 
ihren Hauptpunkten nicht übergangen zu werden. Wir beginnen mit den 
ersteren 2). 
4) Projet de solution p. 3, wo von Congres speciaux um die Formulare zu prüfen, 
die Rede ist. Dieser Satz ist übrigens vom Congress gestrichen worden, wahrscheinlich 
weil man diess der Entwicklung der Zukunft überlassen wollte. Solche Specialcongresse 
würden dann den Conferenzen von Regierungsbevollmächtigten sehr nahe stehen, welche 
Soetbeer (Uebers. von Mill’s polit. Oeconomie II, 517) überhaupt anstatt der statistischen 
Congresse vorgeschlagen hat. 
2) Die bibliographischen Notizen, welche wir beifügen, sollen, ohne Anspruch auf 
Vollständigkeit, wichtigere und namentlich in Deutschland weniger bekannte neuere
	        
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