Vorgeschichte.
An der Goldküste in Westafrika erschallte am 1. Januar 1683 der
Klang von Drommeten und Pauken. In der Nähe des Berges Mamfro
und des Dorfes Pokeson lagen im Hafen zwei Schiffe, von deren Mast-
spitzen der rote Adler im weißen Felde wehte. Es waren branden—
burgische Schiffe, und mit Musik und unter dem Donner der Kanonen
wurde die brandenburgische Flagge von Bord des Schiffes „Kurprinz“
ans Land gebracht. Die unter Gewehr stehende brandenburgische Be—
satzung erwies dieser Flagge, als sie geheißt wurde, militärische Ehren,
und die „Kabusier“, der Negerstamm, der an jener Küste wohnte, begrüßte
die Flagge mit lautem Geschrei.
Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg, der mit Recht
in der Geschichte den Namen des Großen Kurfürsten trägt, hatte mit
tiefem Verständnis für die Zukunft seines Volkes und einer Einsicht, mit
der er seinen Zeitgenossen um zweihundert Jahre voraus war, mit dem
Vorbilde Hollands vor Augen und unter dem Beirat des Admirals
Gijsels van Lier, sowie des Kapitäns Raule, die Überzeugung aus—
gesprochen, daß nur durch den Verkehr über See, durch den
Handel und die denselben schützenden Kriegsschiffe die Macht
Brandenburgs und Preußens gehoben werden könnte.
Er hatte schon im Jahre 1674 eine Anzahl von Schiffen ausgerüstet,
und zwar den „Friedrich Wilhelm“ mit 40 Kanonen, 120 Matrosen
und 40 Soldaten; die „Dorothea“ mit 32 Kanonen, 100 Matrosen
und 40 Soldaten; den „Roten Löwen“ mit 20 Kanonen, 70 Matrosen
und 20 Soldaten; den „Fuchs“ mit 20 Kanonen, 65 Matrosen und
20 Soldaten; die „Berlin“ mit 16 Kanonen, 50 Matrosen und 20 Sol-
daten, und den „Salamander“, einen Brander, mit 10 Matrosen