Full text: Central-Blatt für das Deutsche Reich. Achtundzwanzigster Jahrgang. 1900. (28)

3. Aufstellung 
und Ver— 
schließung. 
4. Untersuchung 
der Schöpf- 
einrichtung. 
III. Reinigung. 
1. Reinigung des 
Probe- 
nehmers. 
– 272 — 
In den Unterbau werden die vier Bolzen 1, 2, 3, 4 eingemauert, wobei die Lage der zu- 
gehörigen Löcher im Untersatz F als Anhalt dient. 
§. 57. 
Der Unterbau wird nach einer Wasserwaage wagerecht gerichtet, dann wird der Untersatz ½ 
darauf gebracht und auf diesen das Gestell so gesetzt, daß die Bolzen 1, 2, 3, 4 durch die für sie 
bestimmten Bohrungen reichen; auf die Bolzen werden dann die Muttern geschraubt. Nachdem 
man sich überzeugt hat, daß auch der Fuß I“ wagerecht liegt, werden die Kappe V und die 
beiden Schutzplättchen an den Lagern der Trommelachse abgenommen. In die beiden seitlichen 
Durchbohrungen der Lagerschalen (F. 39) sowie auf die Lager selbst wird reichlich Oel gegossen. 
Nunmehr wird das Zählwerk nach links bis zum Eingriffe geschoben und die beigegebene geränderte 
Schraube eingeschraubt; endlich wird durch Drehen der Trommel das Zählwerk auf 00 000 ge- 
bracht und die Umschlußkappe auf dem Troge befestigt. Nachdem ferner die Rohrverbindungen, 
einerseits mit der Vorlage und dem Kühler, andererseits mit der Abflußleitung hergestellt und, 
soweit erforderlich, mit Bleien und zu verbleienden Blechkappen gesichert worden sind, werden noch 
an der Flansche des Einflußrohrs k und an der Schutzkappe des Hahnes sowie an den 
Gestellbolzen 1, 2, 3, 4 und Bolzen 26## und 2c2 Bleie angelegt. Zu diesem Zwecke sind sowohl 
die Bolzenmuttern wie auch die zur Aufnahme der Bolzen bestimmten Flanschen des Troges C und 
der Kappe durchbohrt; die Verbleiungsschnüre werden in der durch Abbildung 8 angedeuteten 
Weise eingezogen. Die Muttern der vier Gestellbolzen werden durch eine einzige Verbleiungsschnur 
verbunden. 
Nunmehr erübrigt noch, den Zinksturz über den Probenehmer zu setzen, die Bolzen ## und 2: 
von vorn einzuschieben und sie, gemäß der in Abbildung 8 a für den Bolzen ei gegebenen Dar- 
stellung, zu verbleien. 
§. 58. 
Zur Kontrolirung der Wirksamkeit der Schöpfeinrichtung (§. 10) ist die Menge der abgelassenen 
Proben genau zu messen und ihr Verhältniß zu der nach der Anzeige des Zählwerkes durch den 
Probenehmer geflossenen Branntweinmenge sestzustellen. Weicht das Verhältniß von dem in 
früheren Fällen durchschnittlich gefundenen um mehr als ein Zehntel des Betrags des letzteren ab, 
so werden die Ausflußöffnungen der Schöpfarme auf eine etwaige Verschmutzung oder sonstige 
Veränderung untersucht und gereinigt. Man entfernt mit einem Holzspahn oder einer Federpose den 
an den Ausflußöffnungen etwa haftenden Schmutz, leitet, wo angängig, Dampf in sie ein und spüll 
mit heißem Wasser nach. Zeigt sich trotz der Reinigung auch bei der nächsten Branntweinabnahme 
eine erhebliche Abweichung, so ist an das Hauptamt zu berichten. 
8. 59. 
Bei der Reinigung des Probenehmers werden das Zählwerk und die obere Kapselhälfte K 
abgenommen und die am Einlaufe befindlichen Halteschrauben der Trommel enitfernt. Dann hebt 
man die Trommel vorsichtig heraus und legt sie mit der flachen Seile so in ein geeignetes Gefäß, 
daß die Achse, um ihre Verbiegung zu vermeiden, zwischen zwei auf den Boden des Gefäßes 
hochkant gestellte Backsteine zu liegen kommt. In dem Gesäße bereitet man eine starke Sodalösung 
und läßt soviel heißes Wasser zu, daß dieses etwa eine Handbreit über der Trommel steht. 
Nachdem die Trommel in diesem Wasser 1 bis 2 Stunden geblieben ist, wird sie heraus- 
genommen, vollständig entleert, mit kaltem Wasser abgespült, trocken gerieben und wieder in die 
Meßuhr eingesetzt. 
Noch wirksamer ist die Reinigung durch Dampf, den man miteelst eines passenden Rohres 
oder Schlauches von der Maschine oder dem Kessel aus in die aufrecht gestellte Trommel, und 
zwar am besten in ihren Einlauf, so lange leitet, bis das sich sammelnde Wasser klar abläuft. 
Diese Reinigung hat sich auf alle drei Kammern zu erstrecken, die Trommel ist deshalb so zu 
drehen, daß jeder ihrer Ausflußschlitze sich je einmal unten befindet. Hiernach wird der außen 
anhaftende Schmut abgewischt, die Trommel mit kaltem Wasser abgespült und wieder in die 
Meßuhr eingesetzt. Oxydflecke werden mit Oel so gut wie möglich entfernt, ebenso Nostansätze an 
der Trommelachse. In die Schalenlager der Trommelachsen ist reichlich Oel zu gießen. Vor
	        
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