Full text: Gesetz- und Verordnungs-Blatt für das Königreich Bayern. 1912. (39)

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zugelassen werden, die den vorstehend genannten Anforderungen nicht entsprechen, sofern sie 
so gedichtet sind, daß Flüssigkeiten nicht durchsickern können. In diesem Falle sind die 
Kadaver und tierischen Teile in geeigneter Weise zu bedecken. 
§ 78 (66). 
Die in der Abdeckerei getöteten Tiere und die dahin gebrachten Kadaver und tierischen 
Teile sind alsbald unschädlich zu beseitigen oder, soweit veterinärpolizeiliche Bestimmungen 
nicht entgegenstehen, nach Maßgabe des § 81 zum Zwecke der Verwertung zu verarbeiten. 
Im letzteren Falle können die Häute der Tiere auch ohne weitere Verarbeitung ver- 
wendet werden. 
« §79(67). 
(1) Als unschädliche Beseitigung gelten: 
a) Kochen oder Dämpfen bis zum Zerfall der Weichteile; 
b) trockene Destillation; 
c) Behandlung auf chemischem Wege bis zur Auflösung der Weichteile; 
d) Verbrennen bis zur Asche; 
e) Vergraben. 
Das Vergraben darf nur zugelassen werden, wenn die unschädliche Beseitigung nach a bis d 
nicht ausführbar ist. Das Vergraben hat in so tief angelegten Gruben zu erfolgen, daß 
die Oberfläche der Kadaver oder der Tierteile von einer unterhalb des Randes der Grube 
mindestens 1 m starken Erdschicht bedeckt ist. Nach Einbringung der Kadaver in die 
Grube sind die durch Blut oder sonstige Abgänge verunreinigten Stellen der Umgebung 
der Grube abzuschürfen und mit den Kadavern zu vergraben. 
(2) Die bei der unschädlichen Beseitigung nach Abs. 1 unter a bis d gewonnenen 
Erzeugnisse und Rückstände können, sofern nicht andere Bestimmungen entgegenstehen, außer 
zum Genusse für Menschen frei verwendet werden, jedoch nur unter der Voraussetzung, daß 
eine nachträgliche Beschmutzung durch unverarbeitete Kadaver oder tierische Teile ausgeschlossen 
ist. Zu diesem Zwecke müssen die Verarbeitung und die Lagerung in besonderen Räumen 
stattfinden; auch dürfen Personen, die mit den zur Verarbeitung bestimmten rohen tierischen 
Teilen in Berührung kommen, ohne Wechsel der Oberkleider, ohne Wechsel oder Reinigung 
des Schuhzeugs und ohne gründliches Waschen der Hände die Räume, in denen die 
genannten Erzeugnisse und Rückstände gewonnen und gelagert werden, nicht betreten. 
§ 80 (68). 
Der unschädlichen Beseitigung unterliegen auch alle nicht verwendbaren Teile von 
Kadavern und Abfälle, die sich bei der weiteren Verarbeitung von Kadavern ergeben.
	        
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