Full text: Der neue Kurs.

VIII. Der Übergang zur Weltpolitik. 
Während des letzten Viertels des vorigen Jahrhunderts gingen 
zwei große Bewegungen im Leben der deutschen Nation neben- 
einander her: der Drang hinaus aufs Meer in die weite Welt 
mit Handel und Schiffahrt und im Innern ein heftiges Ringen 
der unteren Volksmassen gegen die herrschenden Gewalten mit 
zum Teil utopischen Zielen und internationalen Illusionen. Jener 
Drang nach außen drückte sich lange Zeit, abgesehen von der kolo- 
nialen Bewegung, geräuschlos in der praktischen Tätigkeit der Unter- 
nehmer und Kaufleute aus und trat erst unter dem neuen Kurs 
mit allmählich zunehmendem Getöse in der Organisation der All- 
deutschen und in den Plänen für den Bau einer schützenden Kriegs- 
flotte auf das politische Gebiet über. 
Der Vorläufer der alldeutschen Organisation war der Allge- 
meine Deutsche Verband, der sich bald nach dem Abschluß des 
Helgolandvertrages aus Gegnern der „Abtretung“ Sansibars an 
England bildete. Zum ersten Vorsitzenden wurde Karl Peters ge- 
wählt, er ging jedoch bald als Reichskommissar nach Ostafrika 
zurück. Peters war, glaube ich, der erste Deutsche, der ganz von 
dem angelsächsischen Problem gepackt wurde. Ich entsinne mich, 
wie er 1883, noch in den Zwanzigern stehend, von einem längeren 
Aufenthalt in England nach Berlin kam und einen Artikel in der 
Gegenwart veröffentlichte, der mit starkem Pathos die Germanen 
zum Eintritt in den Wettstreit mit den Angelsachsen um über- 
seeischen Besitz aufforderte. Die Absicht, seinem Werke „Welt- 
wille und Willenswelt“ eine neue Schrift „Die Myrmidonen des 
Herrn von Hartmann“ folgen zu lassen, blieb unausgeführt, nach- 
dem es ihm gelungen war, neben dem damals mur der theoretischen 
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