Full text: Deutsches Kolonialblatt. XI. Jahrgang, 1900. (11)

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82. 
Der Gouverneur behält sich die Bestimmung 
strittiger sowie Aenderungen in den bestehenden 
Grenzen der Dorfschaften und Distrikte vor. 
Mulinun, den 14. August 1900. 
Der Kaiserliche Gouverneur. 
(gez.) Solf. 
3. Uebersicht über die Aemter in den 
einzelnen Distrikten. 
  
  
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Distrikt — 2 8 ½m5 
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Ama.. 1I213114 34,1 
Vaa-o-Fonoti 1. 1 1 6442 1 
Tuamasaga 1 2 320 3 44 
Aann 1 2 1 3 13 3 3,3 
Manono und Apolimall 1 1 6 3 2 
Faasaleleagga 12 I 3"7i3I4 
Saleaala... 1 2 3 8 3 2 
Safotu. 1 2 3 5 3 2 
Vaisigago 1 2 3 4 4 2 
Valaulii 1 2 3 8 4 2 
Satupaitea 1 2 3 10 1 4 2 
Zusammen 20 29 101 3528.5 
  
Rus dem Bereiche der Wissionen und 
der Knkisklaverei-Bewegung. 
Der „Australian Methodist Missionary Review“ 
entnehmen wir, daß die Wesleyanische Mission im 
Bismarck-Archipel zwei neue Predigtplätze in der 
„Nähe des Varzinberges und südlich von Birara an- 
gelegt hat. Auf der Station Balnana ist von der- 
selben Mission eine neue Kirche fertiggestellt worden, 
welche Sonntags einen regelmäßigen Besuch von 
250 Personen aufweist. 
  
Diakon Bokermann, Vorsteher der dem Evangel. 
Afrikaverein gehörigen Sklaven-Freistätte Lutindi in 
Usambara (vergl. Kol. Bl. 1899, S. 370), ist in 
Deutschland auf Urlaub eingetroffen, desgleichen aus 
Kamerun die Missionare der Basler Mission 
Spellenberg, Schmid und Ernst aus Kamerun. 
(„Afrika“, bezw. der ev. Heidenbote.) 
  
Vom Rukwasee (apostolisches Vikariat Tanganyka) 
ist die Nachricht von dem Ableben zweier Missionare 
der Weißen Väter, des P. R. Sigiez und des 
P. H. Mariez eingegangen. Herr TL. Sigiez 
leistete Hervorragendes auf kartographischem Gebiete 
und Herr P. Mariez beschäftigte sich erfolgreich 
mit mineralogischen und entomologischen Samm- 
lungen. (Afrikabote.) 
Der „Missionsfreund“ berichtet, daß der Missionar 
Losse von der Mission Berlin I in Ikombe am 
  
Nyassasee gestorben ist. Losse war erst im vorigen 
Jahre ausgesendet. « 
Einem Jahresbericht über die Thätigkeit der 
Barmer Mission in Deutsch-Südwestafrika, abge- 
druckt in den „Rheinischen Missionsberichten“, ent- 
nehmen wir Folgendes: Das verflossene Jahr hat 
uns eine ganze Reihe sehr erfreulicher Fortschritte 
gebracht. Einmal in der Landfrage. Mit dem uns 
überwiesenen Reservate Rietmond ist wirklich ein An- 
fang gemacht. Es ist durch die beiden Brüder 
Berger und Holzapfel besetzt worden. Weiter 
ist nun auch Hoachanas als Reservat erklärt, und 
im Hererolande wird gerade jetzt das erste Reservat 
am Nosob vermessen. Außerdem haben wir in Gaub 
ein Stück guten Landes käuflich erworben, und 
Otjimbingue ist uns fest zugesprochen, nur sind die 
Grenzen davon noch nicht bestimmt. So dürfen 
wir hoffen, daß es uns gelingen werde, den für 
eine gesunde Weiterentwickelung der Eingeborenen 
durchaus nöthigen Landbesitz zu sichern, was dann 
auch für die Zukunft unserer Mission von der 
größten Bedeutung ist. In Bethanien im Nama- 
lande und in Franzfontein im Hererolande wurden 
Kirchen gebaut, und in Berseba schenkte der Häupt- 
ling eine ansehnliche Summe für eine nöthige Repa- 
ratur der Kirche, ebenso der Häuptling von Gochas 
eine Farm für den dort beabsichtigten Kirchbau. 
Außer den schon erwähnten Todesfällen verringerte 
auch noch der Abgang des Pastors Siebe von 
Windhoek und neuerdings der Austritt des Missionars 
Kronsbein von Warmbad die Zahl unserer Ar- 
beiter. Erwähnt sei auch noch, daß augenblicklich 
nicht weniger als fünf Missionarsfrauen aus Deutsch- 
Südwestafrika hier in Deutschland weilen, ihrer Ge- 
sundheit wegen. Sie sind mit einer Ausnahme alle 
allein zurückgekommen; hoffentlich dürfen sie alle 
wieder neu gestärkt zu ihren Männern zurückkehren. 
Nach Windhoek, wo die weiße Gemeinde neuerdings 
anderweitig versorgt worden ist, haben wir für die 
Farbigen den Missionar Wandres gesandt. Das 
Erfreulichste aber ist, daß die schon im vergangenen 
Jahre hier erwähnte Bewegung unter den Herero, 
namentlich im Osten des Landes, nicht nur ange- 
halten, sondern sich entschieden noch ausgedehnt und 
verstärkt hat. In den ersten fünf Monaten dieses 
Jahres haben die beiden Missionare Irle und Lang 
schon über 300 Herero getauft und zwar nicht nur 
junge und einflußlose Leute, sondern auch manche 
Alte und Häuptlinge, unter ihnen sogar den uralten 
Häuptling Kukuri. Eine derartige Bewegung haben 
wir in der Hereromission noch nicht erlebt. Es 
trifft sich darum sehr gut, daß der junge Missionar 
Kuhlmann eben in dieser Gegend eine neue 
Station, Okazeva, bei dem Häuptling Tjetjoo hat 
anlegen können. 
Unsere Arbeit im Ovambolande befindet sich 
augenblicklich in einer sehr kritischen Lage. Geschw. 
Wulfhorst haben das Land verlassen müssen, um 
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