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Steigerung des Exports um mehr als das Fünffache
während der nächsten fünf Jahre nebst entsprechender
Erhöhung der Einfuhr unter der Voraussetzung
günstiger Seefrachtsätze und Dampferverbindung in
Aussicht gestellt. Die Lage der Seeschiffahrt und
der Seefrachtsätze wird in dem Bericht als das
elnzige Hindernis bezeichnet, welches der gedeihlichen
Entwicklung der Aus= und Emfuhr der beiden Pro-
tektorate (Britisch-Ostafrika und Uganda) wie des
deutschen Gebiets am Wiktortasee, dessen Ein= und
Ausfuhrverkehr über Mombasa ginge, entgegenstände.
Die Goldbergwerke am Witwatersrand.
Der Kalserlich deutsche Konsul in Johannisburg
berichtet folgendes:
Die Goldbergwerke des Witwatersrand befinden
sich, nachdem die Elnfuhr von Chinesen dem Arbeiter-
mangel abgeholfen hat, in gutem Fortschritt.
Im Jahr 1898 waren in den Gold= und Kohlen-
bergwerken Transvaals 100 000 schwarze Arbetter
beschäftigt; Ende 1902 betrug ihre Anzahl nur noch
87 000, und Ende November 1902 48 000.
Heute arbeiten allein in den Goldbergwerken
des Witwatersrand etwa 18 000 weiße und 91.000
schwarze Arbeiter und 48 000 Chinesen.
Nach Auskünften hiesiger Bergwerksdirektoren
ist die Arbelt der Chinesen im allgemeinen zufrieden-
stellend; besonders bei Arbeiten, welche einiges Nach-
denken erfordern, wie z. B. das Bohren der Spreng-
löcher, wird ihnen der Vorzug vor den Kaffern
gegeben. Anderselts klagt man über eine gewisse
Starrköpfigkelt und Unlenksamkeit der Chinesen, die
auc schon zu Revolten unter ihnen Anlaß gegeben
aben.
Die Höhe der Arbeitslöhne ist für Neger und
Chinesen an sich gleich; infolge der Akkordarbeit
beim Lochbohren verdienen indessen die Chinesen
mehr als die Kaffern.
Wegen der Nebenkosten, welche die Einfuhr und
der Unterhalt sowie die besonderen Abgaben bei
den chinesischen Arbeitern verurfachen, stellen sich
diese erheblich teurer als die Kaffern.
Für die Einfuhr jedes Chinesen sind 11,10 L,
für seine Repatriterung 6 # an die Native Labour
Association zu zahlen, für jeden auf den Gruben
beschäftigten Chlnesen empfängt die Transvaalregierung
2 sh monatlich, die chinesische Reglerung 4 sh jährlich
und endlich der hiesige chinefische Generalkonsul Lew
Juk Leu 2 sh jährlich. Für Unterbringung ent-
stehen für jeden Chlnesen durchschnittlich 7 S Un-
kosten, seine Ernährung beläuft sich auf 9 d bis
1 sh täglich, während sich die der Kaffern auf etwa
6d töglich stellt.
Vor Ausbruch des Krieges schwankten die Aus-
gaben für den Unterhalt der Eingeborenen zwischen
1½ und 8 d täglich, Arbeit war zu billigeren
Preisen als heute erhältlich und elne Einmischung
der Regierung fand überhaupt nicht statt.
Verordnung, betreffend das Landen unbemittelter
Personen auf den Tonga--Inseln.
Der König von Tonga, Jiaojt Tubou II., hat
im Rate eine Verordnung, betreffend das Landen
unbemittelter Personen, erlassen, welche am 1. März
d. Is in Kraft getreten ist. Der Inhalt der Ver-
ordnung ist in der Hauptsache folgender:
Kein Unbemittelter darf im Königreich Tonga
landen. Die Zollveamten haben das Recht, von
jedem Landenden eln Depositum von 50 Dollar zu
sordern, widrigenfalls ihm das Landen nicht gestattet
wird. Wer ohne dies Depositum zu zahlen landet,
wird mit einer Strafe von 50 Dollar oder drei
Monat Gefängnis mit schwerer Arbeit bestraft.
Schiffskapitäne dürfen Unbemittelte nicht landen
lassen. Zuwiderhandlungen werden mit 50 Dollar
bestraft; auch ist der betreffende Kapitän verpflichtet,
die Gelandeten wieder an Bord zu nehmen und
fortzuschaffen. Die Verordnung findet keine An-
wendung auf Schiffbrüchige und Südsee-Eingeborene.
Baumwolle in Ofstindien.
Aus Simla wird berichtet, daß für die Zentral-
provinzen von Britisch-Ostindien dieses Jahr eine
sehr ergiebige Baumwollernte erhofft wird. Die
Bevölkerung ist sich klar darüber, wie vorteilhaft es
ist, Baumwolle anzupflanzen, und jedes Jahr wird
mehr Land für diese Kultur verwendet; dieses Jahr
8 v. H. mehr wie voriges Jahr. Es sind jetzt in
den Vereinigten Provinzen 4 500 000 Acres unter
Baumwollkultur.
Die Erschließung neuer Landgebiete in den amerikanischen
Weststaaten durch künstliche Bewässerung der dürren
Länbeveien.
In Verbindung mit der kürzlich in Portland
(Oregon) stattgefundenen Lewis= und Clark-Aus-
stellung und im Anschluß an den Transmississippi-
Handelskongreß ist in der Zeit vom 21. bis
24. August d. Is. die dreizehnte Jahressitzung des
nationalen Irrigationskongresses abgehalten worden.
Diese Verhandlungen gewannen dadurch erhöhtes
Interesse, daß die Bundesregierung in der Aus-
stellung — und zwar zum ersten Male — eine
spezielle Ausstellung veranstaltet hatte, welche durch
Modelle, Photographien und sonstige Veranschau-
lichung in belehrender Welse zeigt, was bis jetzt auf
dem Gebiete der künstlichen Bewässerung in den
Vereinigten Staaten geleistet worden ist und was
nach den bereits ausgearbeiteten Entwürfen noch
geleistet werden soll.
Nachdem der Vorrat der für die Zwecke des
Ackerbaus ohne weiteres verwendbaren öffentlichen
Ländereien in den Vereinigten Staaten von Jahr
zu Jahr sich verringert hatte, wurde von der
Bevölkerung immer stärker das Verlangen geäußert,