Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

W 144 20 
1904 1905 1906 
davon aus: Werte in Milreis 
Deutschland 66307 62764 52414 
Belgeien 3173 9107 5077 
Frankreich .. 11647 12000 9825 
Großbritannien. 151 401 166284 152773 
Brit. Besitzungen. 61244 45380 38557 
Holland 2518 1496 1909 
Portugal, ausge- 
führt 20830 10985 13826 
- wilderausgefährt 1061 1309 41491 
b) baumwollene, 
roh u. gebleicht 37863 34123 30588 
davon aus: 
Deutschland 2594 3727 2336 
Großbritannien. 7501 10480 11602 
Brit. Besitzungen. 27053 17054 14670 
Portugal, ausge- 
führt 37 183 196 
wiederausgeführt 397 1396 975 
c) baumwollene, ge- 
färbt u. bedruckt 420654 339518 275282 
davon aus: 
Deutschland 173274 145062 80460 
Belgien — 255 308 
Großbritannien. 134 475 116629 100664 
Portugal, ausge- 
führt. . 17088 8808 7501 
wiederausgeführt 18327 10449 45851 
Brit. Besitzungen. 56032 44744 30137 
Zu den nicht spezifizierten Geweben gehören 
auch fertige Kleider. Diese werden fast aus- 
schließlich von England eingeführt. Sie sind wie 
europäische Frühlings= oder Sommeranzüge aus 
leichtem Tuch oder Flanell gefertigt und werden 
während der kälteren Jahreszeit viel getragen. 
Sie schwanken in der Preislage zwischen 2 bis 
3 4 10 sh. Im allgemeinen wird der gute 
Schnitt anerkannt. In letzter Zeit werden aber 
auch viel Klagen über mangelhafte Ausführung 
und schlechten Sitz laut. Die deutsche Konkurrenz. 
in diesem Artikel ist fast kaum vertreten. 
Die baumwollenen Gewebe (roh und gebleicht) 
kommen hauptsächlich aus Indien. Der Haupt- 
artikel Deutschlands in gefärbten und bedruckten 
baumwollenen Geweben ist der sogenannte Blau- 
druck. Dieser Blaudruck ist hauptsächlich für den 
Eingeborenenhandel bestimmt. Dagegen steht 
England an erster Stelle in der Fabrikation 
sonstiger bunter Tücher, wie sie von den einge- 
borenen Frauen getragen werden. 
(Nach einem Berichte des Kais. Konsulats. 
in Lourenço Marques.) 
  
Einfuhr von Fahrrädern und Ootorfahrzeugen 
nach MOozambique. 
Zweiräder und Zubehörteile finden in der 
Statistik der portugiesischen Kolonie Mozambique 
im Jahre 1906 zum erstenmal eine gesonderte 
Erwähnung. Es wurden im ganzen für 2049 
Milreis Fahrräder und Zubehörteile eingeführt, 
und der Anteil Deutschlands daran wird auf 
854 Milreis bemessen. Der Gebrauch von Zwei- 
rädern hat in der letzten Zeit in der Provinz 
Mozambique verhältnismäßig stark zugenommen. 
Groß wird der Absatz aber noch für längere Zeit 
nicht werden, da die Ausdehnung der fahrbaren 
Straßen nur gering ist. Dasselbe trifft noch in 
höherem Grade für Automobile zur Personen- 
beförderung zu. Bessere Absatzmöglichkeiten 
dürften dagegen vielleicht für Lastwagen bestehen. 
Da das Halten von Pferden infolge der häufig 
stark grassierenden Pferdesterbe teuer ist, sollten 
als Lastwagen gebaute Automobile eine, wenn 
auch geringe, Absatzfähigkeit haben. 
(Nach einem Berichte des Kaiserl Konfulats 
in Lourengo Marques.) 
Ausfuhr von Oangrovenrinde aus der Kolonie 
Mozamblque. 
Ein Ausfuhrartikel der portugiesischen Kolonie 
Mozambique, der in letzter Zeit mehr Aufmerk- 
samkeit auf sich gelenkt hat und dessen Ausfuhr 
im Jahre 1906 nicht unbedeutend gestiegen ist, 
ist die Mangrovenrinde. Sie erreichte 1906 einen 
Ausfuhrwert von 7100 Milreis, wovon 2722 Mil- 
reis auf die Verladungen nach Deutschland und 
3225 Milreis auf den Absatz nach den Vereinigten 
Staaten von Amerika entfielen. Dieser Ausfuhr= 
artikel hat in Deutschland gute Preise erzielt. 
Die Rinde kommt von den großen Mangrove- 
waldungen, die sich längs der in die Delagoa- 
Bay mündenden Flüsse hinziehen. Die Ausfuhr 
in diesem Artikel wird aber wieder erheblich ab- 
nehmen. Die meisten Konzessionen zum Schlagen 
der Rinde sind abgelaufen und nicht wieder er- 
neuekt worden. Die Regierung soll infolge über- 
mäßigen Schlagens eine Vernichtung der Wälder 
und damit eine Verminderung des Regenfalles 
befürchten. Die Stämme der Mangrove sind zum 
Teil für Bergwerksarbeiten in den Randminen 
verwertet worden. Es mag dabei erwähnt werden, 
daß seit Anfang des Jahres 1907 in Inhambane 
Rinde geschlagen wird, die in Qualität besser als 
die der Delagoa Bay sein soll. Sie soll etwa 
40 v. H. Tannin enthalten. Die Rinde ist größten- 
teils mit Schiffen der Deutschen Ostafrika-Linie 
nach Hamburg gesandt worden und soll dort 
einen Preis von 5 L 10 sh pro Tonne er-
	        
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