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die dafür gezahlten Preise waren im Durchschnitt
höher als die Londoner Preise. Der hier ge-
handelte Kautschuk ging überwiegend nach dem
europäischen Kontinent, nur kleine Probesendungen
nach Amerika. Das Geschäft trug in letzter Zeit
häufig spekulativen Charakter, oft in Erwartung
höherer Preise.
„Sheet" und „Crepe“ erzielten die besten
Preise, hellfarbige höhere wie dunkle. „Biscuits“
stellen nunmehr meist die jüngeren Plantagen her,
die noch mit Handbetrieb arbeiten und größere
Mengen von Kautschuk nicht erzielen. Zur Her-
stellung von „Sheets“ und „Crepe“ sind Wasch-
maschinen erforderlich; „Blocks“ können nur mit
besonderen Maschinen hergestellt werden. „Wet
blocks“ enthalten einen gewissen Prozentsatz Wasser;
bei diesen Marken handelt es sich meistens um
Versuchssendungen, da der Kautschuk in dieser
Form am wenigsten dem Verderben ausgesetzt
sein soll. Als das beste Mittel zur Verhinderung
der Fäulnis gilt gutes Auswaschen und Trocknen
im Rauch. Namentlich sollen gutes Waschen und
nachheriges Auspressen genügen, um Proteinstoffe
und zersetzende Säuren zu entfernen. Das
Trocknen im Rauch ist bei „Crepe“ und „Block“"
überflüssig, weil diese Formen schon nach drei
bis vier Tagen verladungsfähig sind. Räucher-
einrichtung gilt als kostspielig; diese Frage be-
findet sich noch im Versuchsstadium.
„Scrap“ wird seitens einer hiesigen hollän-
dischen Gummiwarenfabrik direkt auf den Plantagen
gekauft. Von den nach London verschifften Sen-
dungen von „Scrap“ ist in einem Fall ein um
2 bis 3 Pence höherer Preis erzielt worden als
für die besten „Sheets“ oder „Crepe“.
Pflanzerorganisation.
Die Pflanzer der Vereinigten Malayenstaaten,
der Straits Settlements und von Johore haben
sich zur Vertretung ihrer Interessen meist staaten-
weise in verschiedenen Körperschaften organisiert.
Solche sind:
The Malay Peninsula Agricultural Association,
The Perak Planters Association,
The United Planters Association of Selangor,
The Negri Sembilan Planters Association.
Aus dem „TKropenpilanzer“.
Die soeben erschienene Aprilnummer des
„Tropenpflanzer"“, Organs des Kolonial-Wirt-
schaftlichen Komitees, bringt an erster Stelle einen
beachtenswerten Artikel von Dr. Endlich über
die Zapupekultur in Mexiko. Der VBerfasser,
einer der besten Kenner der merikanischen land-
wirtschaftlichen Verhältnisse, gibt hier wertvolle
Aufschlüsse über die Wachstumsbedingungen, Kultur
und Ernte dieser Agavenart, die den Indianern
zwar schon seit Jahrhunderten als faserliefernde
Pflanze bekannt war, aber erst in den letzten
Jahren in Mexiko in Kultur genommen wurde.
Die Zapupefaser ist feiner, biegsamer und durch-
schnittlich länger als der Sisalhanf, außerdem
sehr widerstandsfähig und bei sorgfältiger Be-
handlung glänzend und von weißer Farbe;
namentlich wird sie auch zur Herstellung von
Schiffstauen empfohlen. Die günstige Beurteilung
der Faser auf dem amerikanischen Markte läßt
erwarten, daß sie sich im Falle einer Üüber-
produktion an Sisalhanf diesem gegenüber als
Konkurrent behaupten wird. Da die Wachstums-
bedingungen des Zapupe denjenigen der Sisal-
agave ähnlich sind, so rät der Verfasser an, in
Deutsch-Ostafrika und Togo Kulturversuche mit
der neuen aussichtsreichen Faserpflanze anzustellen.
In einem Aufsatz „Die Malletrinde als
Gerbmaterial“ beschreibt Dr. Paeßler die
Herkunft, Eigenschaften und den Wert dieses
neuen Gerbmaterials, das sich in den letzten
Jahren in der Lederindustrie, besonders in der
deutschen, sehr gut eingeführt hat. Dem west-
australischen Baume Eucalyptus occidentalis ent-
stammend, kommt die Malletrinde hinsichtlich des
Gerbstoffgehaltes den bisher bekannten gerbstoff-
reichsten Materialien wie Dividivi, Mangroven-
rinde u. a. nicht nur vollständig gleich, sondern
übertrifft sie in mancher Beziehung. Da die
Malletbestände Australiens nicht sehr umfangreich
sind und schon nach einigen Jahren erschöpft sein
dürften, so wäre es eine dankbare Aufgabe, auch
diesen Baum wie früher die Gerberakazie von
Australien nach Afrika zu verpflanzen und be-
sonders in Natal und Deutsch-Ostafrika in Kultur
zu nehmen.
Unter den ständigen Rubriken des „Tropen-
pflanzer“ finden sich interessante Angaben über
den Schutz der Bäume gegen schädliche Insekten
und Krankheiten, über synthetischen Kampfer,
Baumwolle, Kautschuk, Kakao und andere tro-
pische Produkte.
Der Nummer ist als zweites Beiheft der Be-
richt über eine Reise beigegeben, die Gouverne-=
mentsgärtner Deistel mit finanzieller Unterstützung
des Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees nach
Britisch= und Niederländisch-Indien aus-
geführt hat. Deistel legt darin seine während
der Reise gemachten Beobachtungen und Er-
fahrungen nieder und regt zu ihrer Nutzan--
wendung in Kamerun an.
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