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zur Herstellung der folgenden 2 bis 4 Tage
verstreichen läßt.
Diese Methode ist ihrer Einfachheit halber
den Eingeborenen besonders zu empfehlen.
Bei der Grätenschnittmethode ist folgendes
zu beachten. Die einzelnen Gräten müssen 25
bis 30 cm voneinander entfernt sein und
möglichst in einer Steigung von 60 bis 70° zur
Horizontalen angelegt werden. Die Gräten dürfen
nur auf etwa 2K8 des Stammumfanges aus-
gedehnt werden, da sonst der Baum zu sehr im
Wachstum gestört wird.
In neuerer Zeit wende ich eine kleine Modi-
fikation der Grätenschnittmethode mit gutem Erfolge
an. Dieselbe besteht darin, daß ich die Gräten
nur einseitig nach rechts, und zwar nur auf ¼
des Stammumfanges ausführe (vgl. Fig. 4). Nach
2 bis 4 Tagen wird auf der entgegengesetzten
Seite des Stammes derselbe Grätenschnitt aus-
geführt. Hierbei bleiben zwei gegenüberliegende
Viertel der Stammesoberfläche unangezapft. Bei
der nächsten Zapfperiode wird ein neuer Längs-
schnitt etwa 5 cm nach links gelegt und die
Gräten in der Mitte zwischen den früheren ge-
zogen. Es wird auf diese Weise viel ökonomischer
mit der Rinde des Baumcs verfahren, als bei
der gewöhnlichen Grätenschnittmethode, und die
einzelne Zapfung ergibt trotzdem dasselbe Resultat
wie bei dem gewöhnlichen Grätenschnitt. — Das
Auffangen der Milch geschieht am besten in den
käuflichen Zapfbechern aus gestanztem Bilech.
Diese sind so eingerichtet, daß sie in der Rinde
befestigt werden können. Sind solche Becher nicht
vorhanden, so kann man auch Milch= und Konserven-
büchsen benutzen. Hierbei stellt man sich vorteil-
haft aus Petroleumtins Blechrillen her, durch
die die Milch von der Zapfrille in die Gefäße,
die man am Boden aufstellt, geleitet wird.
Das Ergebnis der Anzapfung ist ab-
hängig von der Jahreszeit, der Tageszeit
und dem physiologischen Zustande des
Baumes.
Es gelten im allgemeinen folgende Regeln:
Die beste Jahreszeit zum Zapfen der
Milch ist der Beginn der Regenzeit, ein-
mal weil in der Regenzeit die Vernarbung der
Wunden eine viel schnellere ist, dann auch, weil
die Feuchtigkeit der Luft, bedeckter Himmel und
Windstille dem Milchfluß förderlich sind. Die
besten Zapftage sind erfahrungsgemäß solche, an
denen, nach vorhergegangenem Regen, die Bäume
eben trocken geworden sind, so daß die Milch
nicht über die Rille herausläuft. In der Regen-
zeit zu zapfen verbietet sich schon deshalb, weil
durch den Regen große Verluste an Milch ein-
treten; die Milch wird stark verdünnt und weg-
geschwemmt. Geeignet ist auch die Übergangszeit
zur Trockenzeit, jedoch sollte man in dieser Zeit
den Nachschnitt weglassen und dafür einfach nur
mit dem Zapfmesser bis zu 3 bis 4 mm Tiefe
einschneiden; man wird zwar weniger Milch
ernten, hat aber auch weniger Schädigungen an
den Bäumen. In der Trockenzeit sollte man
überhaupt nicht zapfen. Man zapft am besten
frühmorgens bis gegen 9 Uhr. Hat man viele
Bäume zu zapfen, so soll man versuchen, bei
Laternenschein schon gegen 4 oder 5 Uhr zu
beginnen und eventuell früher aufhören.
An Nachmittagen sollte man nur im Notfalle
zapfen und nur von 4 Uhr an; die Erträge
find bedeutend geringer als am Morgen. Von
Vorteil ist es, wenn man die Schnitte in dieser
Zeit auf der Ostseite des Stammes anbringt.
Hat es lange nicht geregnet, so ist ein vorher-
gehendes Befeuchten der Stammesoberfläche und
ein Begießen des Bodens mit Wasser von Ein-
fluß auf den Milchfluß; dies Verfahren dürfte
aber in der Praxis kaum zur Anwendung ge-
langen.
Bäume, die Blätter geworfen haben oder
reichlichen Fruchtansatz haben, sollte man über-
haupt nicht anzapfen, sondern bis zur nächsten
Zapfperiode ruhen lassen.
Verbesserung der Methode der Kautschuk-
aufbereitung.
Der jammervolle Preis, den der aus den
wilden Kickriabeständen stammende Kautschuk auf
dem Markte erzielt, ist lediglich eine Folge der
schlechten Aufbereitung. Der Neger kocht den
Kautschuk aus der unverdünnten Milch aus.
Dabei wird der Kautschuk teilweise angebrannt.
Das Hauptübel aber ist, daß der ausgekochte
Kautschuk stets Hohlräume einschließt, die noch
Milch oder Serum enthalten und dadurch zu
Fäulnisherden werden. Der Kautschuk kommt
deshalb schon verdorben an der Küste an und
hat seinen halben Wert verloren. Die Verbesse-
rung der Aufbereitungsweise muß daher eine der
ersten Aufgaben der Kautschukinspektion bilden.
Als Ersatz für das Auskochen kann ein Verfahren
dienen, das wenig Mühe macht und sehr einfach
ist. Dieses Verfahren besteht darin, daß man die
Milch in dünner Schicht auf eine ebene Unter-
lage ausgießt und eintrocknen läßt. Diese in
vielen Ländern angewandte Methode ist in Ka-
merun zuerst vom Pflanzungsleiter Strauß,
Moliwe, für die Kickriamilch angewandt worden.
Strauß führte dabei noch die Neuerung ein,
daß er als Unterlage Holz benutzte. Holz emp-
fiehlt sich deshalb, weil es einen Teil der
Feuchtigkeit aufzusaugen imstande ist. Der so
aufbereitete Kautschuk hat sehr gute Preise erzielt.