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Maße oder Instrumente bestimmt. Man pflanzt
lediglich nach Gutdünken. Die Abstände betragen
bei Makabo ½ m und weniger. Die Zwischen-
räume bei Planten betragen in einer mit Mais
und Makabo gemischten Farm 3 m und mehr,
in einer Plantenfarm mit nur Mais als Zwischen-
kultur 1½ m und mehr. hamspflanzen werden
in Abständen von 1 bis 1¼ m gepflanzt.
Jäten: Es folgt dann die Arbeit des Jätens
und Unkrautrupfens, was je nach Bedürfnis
monatlich einmal oder öfter geschieht. Die Frauen
haben weiterhin eigentlich immer in der Farm
zu arbeiten.
Ernte: Die Ernte tritt ein bei:
Yams nach 6 Monaten, im Monat August,
September, Oktober.
Makabo nach 6 Monaten im Monat Sep-
tember usw., jederzeit zu ernten.
Planten nach 12 Monaten, im Monat
Februar usw., je nach Reife zu ernten.
Cassada nach 9 Monaten im Monat No-
vember usw.
Mais nach 3 Monaten im Monat Mai,
August, kann auch bei Aussaat Ende der
Regenzeit im Januar, Februar reifen.
Kickxia elastica läßt sich nur in der Regen-
zeit verpflanzen, also in den Monaten Juni bis
September, Oktober. Die besten Monate sind
jedoch Juli, August. In dieser Zeit steht im
Felde:
Makabo in der Reife, beschattet den Boden
vollständig, die Farm bleibt erhalten und
bringt im zweiten Jahre noch Früchte.
Yams in der Reife, beschattet den Boden
nicht vollkommen, muß im November ge-
erntet sein; das Land wird nicht für eine
zweite Kultur benutzt.
Cassada ist noch nicht geerntet, beschattet den
Boden vollkommen, die Farm bleibt erhalten,
die Frucht wird im zweiten Jahre noch
geerntet.
Planten sind noch nicht geerntet, beschatten
den Boden teilweise, werden auch im zweiten
Jahre geerntet.
Mais ist geerntet und vom Felde verschwunden.
Bei der gemischten Farmkultur der Bakwiri ist
also mit Ausnahme der Yamsfarm der Boden
allenthalben von Blättern bedeckt. Bevor ich
nun zum Pflanzen schreite, muß ich daher Baum-
scheiben von etwa 1 m Durchmesser an den Pflanz-
stellen reinigen; dies läßt sich ohne Schwierigkeit
und ohne dem Makabo oder Cassada usw. zu
schaden bewerkstelligen. Das Auspflanzen erfordert
keine weitere Bodenbearbeitung; man wird, wie
in der Instruktion genauer ausgeführt, eine
möglichst geringe Pflanzweite wählen, damit die
Kickrien möglichst schnell den Boden decken, das
Aufkommen des Unkrautes verhindern und hoch-
gehen können. Zu empfehlen ist eine Pflanzweite
von 2 mal 2 m. Mit Ausnahme der dams-
farm, die wenn abgeerntet, brach liegen bleibt,
werden die Farmen normalerweise zwei Jahre
lang reingehalten. Die Kickria erfordert also in
dieser Zeit keine besondere Pflege; die Frauen
müssen nur jedesmal beim Reinigen die vorge-
schriebene Baumscheibe von 1 m Durchmesser um
die jungen Bäumchen herum frei machen. Die
Yamsfarm, die gepflanzten Kickrien müssen im zweiten
Jahre mehrmals gereinigt werden. Im dritten
Jahre sollen 2 mal 2 gepflanzte Kickrien sich
schon decken. Es müßte nur noch einmal, höchstens
zweimal gereinigt werden. Im dichten Bestande
bedarf die Kickria dann einer weiteren Pflege
nicht.
Da die Bakwiri von Natur den Makabo
und die Cassada sehr eng pflanzen, so mußte von
dem Kulturbeamten und der Verwaltungsbehörde
darauf gedrungen werden, daß bei Neuanlage
von Farmen von vornherein die spätere Be-
pflanzung mit Kickxia berücksichtigt wird, d. h.
Baumscheiben von 1 m Durchmesser freigelassen
werden. Diese Forderung bietet m. E. keine
Schwierigkeit in der praktischen Durchführung.
Schwieriger dürfte die Ausführung der folgenden
Bedingung sein, die aber auch von geringerer
Bedeutung ist.
Die Eingeborenen sind gewohnt, ihre Farmen
gerade da anzulegen, wo es ihnen gut dünkt;
wenigstens bei den Bakwiri findet man die
Farmen allenthalben im Busch zerstreut. Eine
Dorsschaft schematisch eingetragen, gewährt ungefähr
das Bild der beiliegenden Skizze. (Fig. 7). Es
ist natürlich, daß man bei Anlage von Eingeborenen=
Kautschukkulturen bestrebt ist, eine zusammen-
hängende Anlage zu erzielen. Man müßte also
auf die Eingeborenen dahin wirken, daß sie ihre
Farmen zusammenhängend anlegen. Bei der
Besiedelung der großen Regierungsstraßen (3. B.
die Jaundestraße) ist dies ja zum Teil schon
durchgeführt. Für den Zusammenhang der
Farmen spricht die leichtere Beaufsichtigung durch
die Beamten, sowie die geringere Möglichkeit des
Übergehens von Schädlingen, die aus dem Urwald
kommend in die Anlagen eindringen z. B. Kickria-
Bohrkäfer. Dagegen spricht die schnelle Ver-
breitungsmöglichkeit von Infektionskrankheiten.
Die Verhältnisse, die hier von den Bakwiri
angegeben sind, lassen sich nicht verallgemeinern.
Wie schon gesagt, müssen diese in den in Betracht
kommenden Bezirken erst genau erforscht werden.
Prinzipiell wird sich dabei jedoch kein Unterschied
ergeben und der Beamte, dem diese Aufgabe
zufällt, wird, wenn er in der vorstehenden Weise