Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXII. Jahrgang, 1911. (22)

W 28 20 
Mais: 
Die Versuche mit Mais im Jahre 1909 
dienten in erster Linie der Erzielung von Ertrags- 
vergleichen der einheimischen Sorten. Ferner 
wurde ein Düngungsversuch mit aklimatisiertem 
amerikanischen Pferdezahnmais ausgeführt. Die 
von anderen Gegenden Togos beschafften Mais- 
sorten scheinen unter den veränderten Klima= und 
Bodenverhältnissen zum Teil ihre Ertragsfähigkeit 
verändert zu haben. Die gegebenen Gewichte 
bezeichnen das Korngewicht. 
: Mais aus der Umgegend von Nuatjä. Ein 
weißer Weichkornmais mitl vereingelten blauen 
Körnern. Durchschnittliche Stengelhöhe war 
etwa 2.50 m. Der Ertrag war 2062 kg per 
Hektar. 
Mais aus der Umgegend von Djemenji. Ein 
weißer Weichkorumais mit vereingelten blauen 
Körnern, jedoch weniger durchsezt mit diesen 
als Nr Durchschnittoftengelhöhe war etwa 
2.300 m. Der Ertrag war 26.10 keE per Hektar. 
Falls seine Ertragsfähigkeit noch erhöht werden 
kann, dürfte er für den Anban in dieser Gegend 
in Frage kommen. 
:3: Mais aus der Katiägeli-Gegend im A#ezirk 
Aete-Nratschi. Ein verschiedenfarbiger Weich- 
kornmais. Der Sltengel ist flark und etwa #m 
hoch. Der Ertrag war 2591 ka per HOektar. 
Dieser Mais wird zufolge seiner Farbe von den 
Versuchen auegeschieden werden. 
: Eine Maiosorte wie Nr. 3, jedoch von brauner 
Farbe. Der Ertrag war 1715 ku per Hektar. 
Auch diese Sorte muß zufolge ihrer Farbe und 
wegen ihres geringen Ertrags von den Versuchen 
auesgeschieden werden. 
Mais aus Akebu. Ein weißer Weichforumais. 
Der Ertrag war 1901 kr per Hektar. 
i: Mais aus dem Misahöhes= o#zirk. Dieser Mais 
eignet sich nicht für die hiesige Gegend. Die 
Stengel erreichen eine Höhe bis zu l m. Die 
Ahre ist klein, außerdem fehlt sie bei etwa 
25 v. H. der Pflanzen ganz. 
Nr. 7: Mais aus dem Bezirt Lome-Land. Ein weißer 
Weichkornmais. Die Stengel sind groß und der 
Ertrag gering. Die Sorte wird von den Ver- 
suchen ausgeschieden. 
Nr. S: Mais aus dem Bezirk Mangun-Jendi. Ein 
gelber Hartkornmais, der schnell wächst und 
schnell reisi. Zehn bis elf Wochen nach der 
Aussaat kann bereite die Ernte stantfinden. Diese 
Sorte soll als Futtermais ausgepflanzlt werden, 
um in den Monalen Juni, Juli und Augusft, 
wenn der späte Mais noch im Felde sicht, als 
Viehfuner zu dienen. Zufolge seiner schnellen 
Reise eignet sich dieser Mairs besonders für 
Felder, die für die zweite Regengeit nochmals 
(mi: einer anderen Feldfrucht) bepflangt werden 
sollen. Die frühe Ernte des Maises läßt eine 
rechtzeitige und ungehinderte Aussaat der zweiten 
Feldfrucht zu. 
Natal-Pferdezahnmais. Die Saat ist nicht 
ausgegangen. Von dieser Sorte nochmals Saat 
zu beschaffen, um einen weiteren Versuch damit 
anstellen zu können, ist zwecklos, weil es sich 
hier um gelben Hartkornmais handelt, welcher 
für die Kuliuren der Eingeborenen nicht in 
Frage kommt. 
Nr. 2: 
Nr. 
— 
Nr. 5: 
— 
— 
Nr. 9: 
  
  
Mais-Düngungsversuche. 
Gedüngt wurde mit Baumwollsaat, und zwal 
eine Parzelle mit etva 5 Tonnen Saat, welche 
bereits ein Jahr in Haufen gelagert und mit 
Erde zugedeckt gewesen war, eine andere mil 
etwa 5 Tonnen frischer Baumwollsaat, und eine 
dritte wurde ungedüngt bepflanzt. Als Versuchs' 
land wurde stark erschöpftes Land gewählt, welches 
seit 6 Jahren ohne Dünger bebaut wurde. Di 
Bodenverhältnisse der einzelnen Parzellen wiesen 
keinen Unterschied auf, auch wurden sie alle L 
derselben Maissorte bepflanzt. 
Die frische Baumwollsant wurde einige Wochen 
in Haufen liegen gelassen, um Erhitzung herbei- 
zuführen und dadurch die Keimfähigkeit der Sad 
zu zerstören. Die Zerstörung der Keimfähigkei 
gelang bei der im Innern der Haufen liegenden 
Saat. Der keimfähige Teil war zu gering, a 
daß er den Ertrag eines Maisfeldes hätte ver“ 
ringern können. Die frische Baumwollsaat wurde 
zwei Wochen vor der Aussaat ausgestreut un 
sogleich untergepflügt. Sie ging in Fäulnis über 
und steckte den Saatmais, nachdem er ausgeleg 
war, an. Nur vereinzelte Körner Mais gingen auf- 
Die wenigen Pflanzen dieser Parzelle wurden enb 
fernt und das Land mit einer andern Feldfruch 
bepflanzt. 
Die ein Jahr alte Baumwollsaat wirkte nicht 
nachteilig auf die Maissaat. Die mir dieser Sa 
gedüngte Parzelle zeigte einen guten Stand Mais. 
Die Ernte dieser Parzelle war 3842 kg per Hektab 
wogegen die der ungedüngten nebenauliegenden 
Parzelle nur 1929 kg Mais per Hektar betrug- 
Erdnüssce. 
Eine Probe Java-Erdnüsse wurde aufangs 
April ausgepflauzt. Sie gedieh vorzüglich und 
zeigte sich sehr ergiebig. Die bepflanzte Fläck 
war jedoch zu klein, um damit genaue Ertrags“ 
berechnungen anstellen zu können. « 
Diethtgnst-SantderSencgakErdnüssclIn 
sehr unter Krankheiten; die Nuß wurde vel 
schwindend gering. Ob bessere Erfolge mit diesel 
Erdnuß erzielt werden können, wenn die Aussach 
im April stattfindet, wird durch spätere Versuch“ 
ermittelt werden müssen. 
Reis. 
In einem feuchten schwarzen Boden wurd 
zwei Hektar mit javanischem Bergreis bepflan 
Der Reis gedieh schlecht, was wohl zweifell 
auf die Wahl des Landes zurückzuführen 
Der Versuch mit diesem Reis wird auf leichtere 
Lande wiederholt werden. 
Süßkartoffeln. 
Die Ertragsvergleiche mit Süßkartoffeln wurdes 
im Jahr 1909 wiederholt. Anßerdem wul 
el
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.