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stens soweit bis jetzt bekannt, keine Menschen
umgekommen. Schwer verletzt ist nur ein Mann;
mehrere Frauen find leicht verletzt.
Der Schaden, den der Taifun angerichtet hat,
ist nach den hiesigen Verhältnissen bedeutend. Der
nördliche Teil der Insel Babeltaob ist voll-
ständig zerstört. In den Ortschaften ist kein
Haus stehen geblieben. Die Plantagen der Ein-
geborenen sind ebenfalls vollständig vernichtet.
Den im Norden angesiedelten Chammorros, die
leine Taropatschen haben, werden wohl in kurzer
Jeit die Lebensmittel ausgehen. Luch einige
Palaudörfer, denen die Taropatschen bei den
Flutwellen voll Salzwasser gelaufen find, werden
n Schwierigkeiten geraten
Von der am närdlichsten gelegenen Insel
Laijangel ist bis jetzt noch keine Nachricht ein-
getroffen. Am 2. Dezember wurde zur Erkundi-
gung der Stationskutter hingeschickt, der bis heute
aber noch nicht zurück ist. Bermutlich ist über
Koilangel das Zentrum des Taifuns gegangen, und
demnach dürfte von der flachen Insel nicht viel
übrig geblieben sein.
Die Missionsbauten in Malegeok und Eime-
lik sind vollständig zerstrt. Von den Bauten
in Malegeok find die Wellblechplatten über das
ganze Dorf zerstreut. Einige sind von dem Sturm
in die höchsten Bäume geschleudert worden und
dort hüngen geblieben.
Auch in der Ponapesen-Ansiedlung in Eimelik
it kein Haus stehen geblieben. Die Jampflanzen,
bie die Ponapesen immer an den Bäumen hinauf-
ranken lassen, sind durch das Umbrechen der Bäume
ebenfalls vernichtet worden. Da ihre Taropatschen
rit ertaagsähig sind, dürsten sie bald in Not
aten.
Die Regierungsstation ist ziemlich glimpf-
lih davongekommen. Die Hauptgebäude find alle
behen geblieben. Auch die Quarantäne und ein
#hnhaus, aus Eingeborenen-Material gebaut,
Rieben erhalten. Die übrigen Gebäude, wie
Vootshaus und Lagerraum, sind weggefegt
1 Der südliche Teil von Palau, Pililju und
angaur haben nur noch starken Wind gehabt.
onshähigungen an Material find nicht vorge-
en. -
m Daß die im Malakalhafen aufgestellten
Baken alle weggepustet find, sei nur beilkufig
t. Auch die auf dem Augelbelu-Riff
uusgestellte Bale ist davongegangen.
Palau, 7. Dezember 1912.
die Von der Hauptinsel kann ich nicht mehr
1 Leues hinzufügen. An Menschenleben find
iu die bereits gemeldeten verloren; der Japaner
and ein Palaumann. Das Boot, mit dem der
Japaner verschollen, ist gestern in Arekolon, im
nördlichsten Teil der Hauptinsel, angetrieben.
Ebenso ist das Kanu, das am Boot befestigt war,
wieder angetrieben. Von dem Japaner selbst hat
man bis jetzt nichts gefunden.
Zu dem Materialschaden kommt noch ein neues
Boot, welches dem Chammorro Agun von der
Flutwelle fortgerissen ist, hinzu. Das Boot hatte
einen Wert von 1400 —. Ebenso sind eine Reihe
Kanus von den Eingeborenen und auch einige
Bocbe stark beschädigt worden. Die Seefahrzeuge
find lediglich von der eindringenden Flutwelle
zerstört worden. Die Wohnstätten, wie auch die
Gemeindehäuser und Bootshäuser sind in den
Landschaften Malegeok, Nabuket, Arekolon
auf der Ostseite, Eimelik, Armölongui, Narth-
mau auf der Westseite der Insel Babeltaob
ohne Ausnahme zerstört worden. Auf der ganzen
Insel Babeltaob find nur in der am weitesten
nach Süden gelegenen Landschaft Eirei einige
Wohnstätten stehen geblieben.
Nachdem der erste Schreck bei den Eingebo-
renen vorüber ist, tritt wieder das alte Bild in
Erscheinung. Die Boote haben ihre Fahrten nach
Angaur wieder aufgenommen, um ihren dort
arbeitenden Leuten Proviant zu bringen. Häuser
erstehen, die Taropatschen werden repariert, und
so tritt der alte Geschäftsgang wieder in sein Ge-
wohnheitsrecht. Außerlich sieht man den Einge-
borenen nichts mehr von dem Taifun an.
Eine allgemeine Notlage, auch der am schwer-
sten von dem Taifun heimgesuchten Landschaften,
halte ich bei den Palauern sowohl jetzt wie
auch später für ausgeschlossen. Wenn auch ihre
Kokosnußbestände auf ein Minimum reduziert und
die noch stehengebliebenen stark beschädigt sind,
so daß sie vorläufig nicht tragen werden, und
wenn auch die Taropatschen stark beschädigt und
in Nabuket und Narthmau durch das eindrin-
gende Salzwasser vernichtet find, so dürfte es der
Palaufrau mit ihrer ausgezeichneten Erfahrung
in der Behandlung der Taropatsche dennoch ge-
lingen, bald über die schwierige Situation hin-
wegzukommen. Auch ist bei den Palauern noch
zu berücksichtigen, daß die übrigen Landschaften,
die mehr oder weniger besser gestellt find, den am
meisten geschädigten helfend zur Seite stehen. Aus
diesen Erwägungen heraus glaube ich, daß die
Regierung nicht veranlaßt wird, bei den Palauern
unterstützend einzugreifen. Vorausgesetzt ist natür-
lich, daß das Wetter normal bleibt und möglichst
viel Regen fällt. Würde dagegen eine solche Dürre
eintreten wie im Januar, Februar und März d. Is.,
dann würde die Hungersnot natürlich vor der
Tür stehen.
Anders steht es bei den Chammorros und
den Ponapesen. Bei den strebsamen Cham-