Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVI. Jahrgang, 1915. (26)

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15. September Beschießung des indischen Truppen- 
transport führen den englischen Dampfers „Sybill“ 
auf dem Victoriasee durch Granatfeuer des 
kleinen deutschen Dampfers „Muansa“. „Sybill“ 
abfuhr beschädigt nach Verlusten an in- 
dischen Truppen. 20. September erfolgreiches 
Gefecht der Abteilung des Leutnants Langen 
bei Elmabitet; Verluste: 4 Askari tot, 5 ver- 
wundet; Verluste Gegners 30 bis 40 Mann. 
Vernichtung des Kreuzers „Pegasus" vor 
Zanzibar durch die „Königsberg“; letztere 
keine Verluste. 22. September siegreiches Ge- 
fecht des Detachements von Boemken, Kompagnie 
Methner und arabisches Hilfskorps bei Ma- 
jorini. 2 Europäer und 7 Farbige verwundet; 
Gegner 2 Europäer tot, 1 verwundet, 8 Askari 
tot, 7 verwundet. 24. September im Gefecht bei 
Loldureish der 4. und 13. Kompagnie 3 Euro- 
päer verwundet; bei Gegner stärkere Verluste; 
Lager Majorini genommen, 2 Geschütze und 
viele Gewehre erbeutet, durch Pulverexplosion 
1 Europäer getötet, 1 verwundet. 27. September 
Angriff auf das Lager der 10. Kompagnie nördlich 
Longido durch englische berittene Abteilung. 
Unsere Verluste: 6 Europäer tot, 5 verwundet, 
7 Askari tot, 5 verwundet; beim Gegner 19 tote 
Europäer. 30. September und folgende Tage 
Vorgehen gegen den Kongo nördlich und 
südlich des Kiwusees durch Hauptmann Wint- 
gens und Motorboot unter Oberleutnant z. S. 
Wunderlich, belgische Station Goma ge- 
nommen, ferner Insel Kwidschwi und bel- 
gisches Stahlboot. Einige Europäer gefangen, 
diesseits keine Verluste. 30. September bis 
7. Oktober englische Kreuzer, wahrscheinlich „Black- 
prince“ und „Darthmouth“, absuchen Küste, 
auf Insel Koma 1 Europäer gefangen genommen. 
Europäer wie Askari haben sich in den 
Gefechten ausgezeichnet gehalten. Gegen- 
wärtige Lage: Engländer haben nördlichen 
Teil Bukobabezirks bis Kagera besetzt, 
Teile unserer Truppen haben Taveta besetzt und 
stehen an anderen Punkten in Britisch-Ostafrika 
nördlich unserer Grenze. Schutztruppe durch ein- 
gezogene und freiwillige Europäer sowie durch 
Polizeitruppen erheblich verstärkt, ferner arabi- 
sches Hilfskorps aufgestellt. Schnee.“ 
Telegramm vom 8. Oktober 1914 (Ergänzung 
zu vorstehendem Tel. v. 7. Okt.): 
„Eingeborenenbevölkerung überall 
ruhig, Steuern zum Teil schon einge- 
gangen. Trotz Einziehung wehrfähiger Europäer 
wird auf einem großen Teil der Pflan- 
zungen noch weitergearbeitet, hauptsächlich 
Anbau von Lebensmitteln. Regenverhältnisse 
  
günstig. Post hat Vorzügliches geleistet, 
auch Eisenbahnbetrieb hat sich großen An- 
forderungen gewachsen gezeigt. 
Schnee."“ 
Telegramm vom 7. Oktober. Verlustliste: 
„1. Gefallen: Am 15. August Gouvernements- 
förster Friedrich Bröker bei Taveta: am 8. Sep- 
tember am Tsavofluß: Raufmann Hugo von Holwede 
aus Feldhausen (Oldenburg), Stabsarzt Ior. Schu- 
macher: am 9. September: Feldwebel Graumann 
und Pflanzer Max Stein aus Sonderburg, bei 
Karonga in Nhyassaland, beide Kopfschuß; am 12. Sep- 
tember bei englischer Station Kisii, Victoriasee: Regie- 
rungs-Akzessist und Leutnant d. R. Wilhelm Bucher 
aus München, landwirtschaftlicher Assistent 1. Klasse Kon— 
stantin Bullinger, Rechtsanwalt Dr. Micknat aus 
Saarbrücken, landwirtschaftlicher Assistent 1. Klasse Jalob 
Freh, Sanitätssergeant Seydel, Pflanzungsassi- 
stent Mar Thomsen aus Hamburg, Pflanzungs- 
assistent Johannes Bramkamp aus Ruppichteroth 
(Siegkreis); am 25. September bei Longido: Leutnant 
Walde. Regierungslehrer Breitkreutz, Unternehmer 
Alfons Rothbletz. Farmer Franz Hardtmann aus 
Goßlershausen (Westpreußen), Landwirt Karl Kossel 
aus Rostock, Ansiedler Grözinger aus Hohenhaslach 
(Württemberg); am 27. September bei Majorini bei 
Mombassa: Feldwebel Hersing (durch Schwarzpulver- 
erplosion verwundet, nachträglich gestorben). Am 
9. September bei Karonga vermißt, moglicherweise 
tot: Gonvernements-Handwerkerlehrer Johann Har- 
noß, Pflanzer Gerhard Roth aus Glogau, ferner 
Mayer (nähere Personalien nicht bekannt), Pflanzer 
Walter Klein aus Godesberg. 
2. Verwundet: Am 9. September bei Makatau: 
Pflanzer Alfred Kiefner; am 10. September bei 
Westerok: Pflanzer Hugo Callmeyer: am 9. Sev- 
tember bei Karonga: Hauptmann von Langenn (Ver- 
letzung der Augen), Bigefeldwebel Spieß (Streif- 
schuß), Sanitätosergeant Belau (Schuß durch rechte 
Schulter und linken Unterarm). Pflanzger Hans Kleine 
aus Freiburg (Breisgau) (Streisschuß im Bein, Schuß 
im Unterarm), Pflanger Drescher (Personalien nicht 
bekannt) trechte Hand Streisschuß); ferner verwundet 
in Feindeshand: Oberleumant von Veltheim 
(Schenkelschuß, Heilung in naher Aussicht), Leutnant 
Kiekhöfer (Kopfschuß); gefangen und bei Verwun- 
deten: Regierungsarzt Dr. Gothein. Am 12. Sen- 
tember bei englischer Station Kisii verwundet: Kanzglist 
Oskar Kaempf, Hauptmann Bock von Wülffin- 
gen, Regierungsbaumeister Kurt Becker, Sergeant 
Schlimme, Sanitätssergeant Biernath, Kaufmann 
Jakob Muth aus Kaiserslautern, Kaufmann Heinrich 
Frister aus Weißenstadt (Oberfranken), Pflanzer Her- 
mann Bänerle aus Jaffa (Palästina), Pflanzungs- 
assistent Malter Götze aus Bradegrube (Oberschlesien), 
Kaufmann Haus Reepen aus Oamburg:; am 22. Sep- 
tember bei Majorini verwundet: Pflanzer und Ober- 
leutnant d. R. Werner Osman aus Berlin-Schöne- 
berg; leicht verwundet: Horst von Lekow aus 
Breslau; am 25. September nördlich Longido ver- 
wundet: Hauptmann Tafel (Schuß im Unterschenkel, 
Dum-Dumgeschoß), Gouvernementstechniker Max Bren- 
necke, Landwirt Mauschake aus Wolfsdorf (Bezirk 
Magdeburg! ferner leicht verwundet: Feldwebel 
Nickel. Missionsbaumeister Georg Horn aus Kamenzg 
(Sachsen), Landwirt Walter Bosch aus Krimmitschau. 
Pflanger Fritz König aus Munsiedel (Bayern); am 
26. September bei Loldureish verwundet: Haupt- 
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