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suchen, nach tagelanger tapferer Gegenwehr gegen
vier Kreuzer, drei Hilfskreuzer, zwei Monitore
und sieben armierte Walfischfänger, deren Feuer
durch Flugzeuge geleitet wird, auf Befehl ihres
Kommandanten gesprengt. Die Besatzung und
der größte Teil der Geschütze finden in der Folge-
zeit an Land Verwendung.
14. Juli. Engländer versuchen mit 1600
Mann und einer Batterie gegen Taveta vorzu-
dringen, werden jedoch östlich davon bei Mbuynni
mit schweren Verlusten zurückgeworfen.
17. und 19. August. Beschießung der Hafen-
einfahrt von Daressalam und später von Tanga
durch den englischen Kreuzer „Hyazinth“, zwei
Monitore und sechs Walfischänger. In Tanga
wurden im Hafen liegender Dampfer „Markgraf"“
und das Zollgebäude in Brand geschossen, durch
deutsches Feuer einer der Monitore schwer be-
schädigt.
Im Laufe des Jahres 1915 zahlreiche und
erfolgreiche Streifzüge deutscher Abteilungen nach
Britisch-Ostafrika, im Küstengebiet, gegen die
Ugandabahn und ihre bei Voi und Kin abzwei-
genden Nebenbahnen. Kühn geführten Patrouillen
gelingen häufige und erfolgreiche Sprengungen
der erwähnten Bahnen und deren Kunstbauten.
b. Gebiete um den Viktoria-See.
1914.
Vorstoß einer deutschen Ab-
Un-
September.
teilung über Schirati in Richtung Kisumu.
entschiedenes Gefecht bei Kisü.
14. September. Engländer dringen west-
lich des Sees über die Grenze und besetzen deut-
sches Gebiet bis zum Kagera.
15. September. Englischer Dampfer versucht
nördlich Schirati Truppen zu landen, was durch
Eingreifen des kleinen deutschen Dampfers „Muansa“
vereitelt wird.
29. Oktober. Erfolglose Beschießung der
Funkenstation von Bukoba durch englischen ar-
mierten Dampfer.
November. Die bei Kifumbiro am Kagera
in deutsches Gebiet eingedrungenen englischen
Truppen werden zurückgeworfen.
6. Dezember. Bukoba erneut erfolglos von
zwei englischen Schiffen beschossen.
1915.
8. Januar. Engländer bemächtigen sich des
nur schwach besetzten Schirati.
17. Januar. Engländer werden bei Schirati
geschlagen und räumen am 3. Februar den Ort.
9. März. Erfolgreiches elfstündiges Gefecht
der Abteilung v. Haxthausen östlich Schirati mit
starkem Gegner.
4. Juni. Erfolgreiche Abwehr eines feind-
lichen ÜUberfalls auf einen deutschen Posten in der
Nähe des Sees nördlich Schirati. Der in die
Flucht geschlagene Feind verliert viel Kriegs-
material und Vieh.
21. Juni. Angriffe stark überlegener eng-
lischer Truppen am Kagera abgewiesen. Gleich-
zeitig landen bei Makonge nördlich Bukoba, be-
günstigt durch dichten Nebel, sieben Schiffe 2500
Mann und greifen Bukoba an. Besatzung geht
nach zweitägigem harten und für den Feind ver-
lustreichen Kampfe landeinwärts zurück. Gegner
zieht am 23. Juni nach Zerstörung der Station
und Plünderung der Stadt wieder ab.
Im Laufe des Jahres wiederholte Versuche
englischer Dampfer, an einzelnen Stellen auf
deutschem Gebiet Truppen zu landen, dabei Be-
schießung am See liegender offener und unver-
teidigter Plätze.
An der Kagera-Linie westlich des Sees wieder-
holte Zusammenstöße kleinerer Abteilungen und
Patrouillen.
1916.
7. Februar. Mißglückter deutscher Angriff
auf den englischen Posten Kasumbia nördlich der
Kageramündung.
c. Gebiete an der Nordwestgrenze.
Ende September. Vorgehen deutscher Ab-
teilungen unter Hauptmann Wintgens auf und
nördlich des Kiwu-Sees. Besetzung der kongo-
belgischen Station Goma.
24. September. Eroberung des kongo-
belgischen Postens Nyakalengo auf der Insel
Kwidschwi und Gefangennahme der Besatzung.
4. Oktober. Angriff von vier kongo-belgischen
Kompagnien auf die Abteilung Wintgens nörd-
lich Kissenji mit schweren Verlusten zurückgeworfen.
1915.
1. Jannar. Erfolgreicher Angriff einer deut-
sschen Abteilung unter Hauptmann Wintgens auf
den stark befestigten englischen Posten Kingesi am
Tschahafi-See in Uganda. Feind nach längerem
Gefecht geworfen.
12. Jannar. Erfolgreiches Gefecht gegen
kongo-belgische Truppen bei Luwungi im Russissital.
Auf deutscher Seite fällt der Führer Hauptmann
Schimmer.
28. Mai. Englische aus Uganda zur Unter-
stützung der Kongo-Belgier herangezogene stärkere
Abteilung greift die Station Kissenji an, wird
aber mit starken Verlusten zurückgeschlagen und
zieht nach Plünderung und Niederbrennung des
in der Nähe liegenden unverteidigten Ortes
Kissenji wieder ab.