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doch geht die Geschwindigkeit auf Kosten der Ge-
nauigkeit des Schnittes.
Die früher allgemein gebräuchlichen Kreis-
sägen findet man nur noch selten, da der Schnitt
mit der Kreissäge zu ungleichmäßig wird und
Unterschiede von 1 cm in der Stärke am gleichen
Brett keine Seltenheit sind.
Aus dem gleichen Grunde haben bei neueren
Werken die Holzkonstruktionen, besonders bei
Fundamenten, dem Eisenbeton weichen müssen,
was neben der größeren Feuersicherheit schon durch
die immer höher steigenden Holzpreise bedingt
wird.
Zum Auftrennen starker Bohlen in schwächere
Bretter sind meist ein oder mehrere „resaws“
(Kreis-, Band= oder Gattersägesystem) vorhanden,
die nicht nur einen sehr gleichmäßigen Schnitt
liefern, sondern auch wegen der dünneren Säge-
blätter einen viel geringeren Schnittverlust als
die großen Band= und Gattersägen verursachen.
Trausportrollen. Zedes Brett, jeder
Balken, der aus der Säge kommt, fällt auf Trans-
portrollen, die sich alle in der gleichen Richtung
drehen und das Brett automatisch zu den Trenn-
sägen weiter befördern. Wenn hier die Bretter
auf die handelsüblichen Längen abgelängt sind,
wandern sie wieder automatisch weiter zum
Klassifizier= und Sortiertisch, wo auf jedes
Brett Maße und Qualität angeschrieben werden.
Vom Sortiertisch aus wandern die Bretter
auf den Transportrollen weiter und werden mit
dem „Stacker“ automatisch nach Längen sortiert.
Für jede Länge steht ein Wagen bereit, auf den
die Bretter schön geordnet hinunterfallen; kaum
ist er voll, so steht ein anderer da, und der be-
ladene fährt elektrisch natürlich —# zu seinem
Ary-kiln, dem Ofen für künstliche Trock-
nung. 18 Stunden wird stets sich erneuernde
Heißluft durch die Ofen getrieben und die Bretter
sind nahezu lufttrocken. Vom Trockenofen werden
sie direlt in den Eisenbahnwagen verladen, nach-
dem sic noch vorher gegen das Blauwerden in
o inr 2 Eeige Sodalösung eingetaucht (dipped)
werden. Am Montag streckte der Baum noch
seine Krone zum Himmel empor, am Samstag
sind die daraus geschnittenen Bretter in den
Ozeandampfer verladen und schwimmen über das
Weltmeer. Ein solch rascher Umsatz des Kapitals
erklärt auch, warum die großen Werke sich mit
verhältnismäßig geringem Nutzen begnügen
können und kleine, unmoderne Anlagen ohne
weiteres lonkurrenzunfähig machen.
Diefe amerikanische Geschwindigkeit kommt
jedoch nur bei den minderwertigen Qualitäten
in Betracht. Wertvolle Ware, wie Kernbretter,
wird luftgetrocknet, da künstlich getrocknete (kiln-
Gried). Bretter sich nicht so gut verarbeiten, ins-
besondere hobeln lassen, als luftgetrocknete (nir-
dried)
Lagerräumc. Die wertvolleren Bretter
wandern weiter, an dem Trockenofen vorbei, zu
den geräumigen Trockenschuppen. Wie überall
herrscht auch hier peinliche Ordnung nach Quali-
tät und Maß. Hier hat sich die „paketweise"
Stapelung sehr bewährt. Da ein Lieferungs-
auftrag doch immer auf größere Quantitäten
lautet, so braucht man nicht Brett für Brett ab-
und wieder aufzuladen, sondern das ganze
„Paket“ wird auf den Wagen gehoben. An die
Trockenschuppen schließen sich weiterhin die Räume
mil den Hobelmaschinen an.
Die ganzen Anlagen sind elektrisch beleuchtet
und auch die Antriebskraft ist elektrisch. Als be-
sonders vorteilhaft hat sich dabei erwiesen, für
jede Maschine einen eigenen Antriebsmotor auf-
zustellen, weil dadurch jeder Teil unabhängig ist
und bei Störungen nicht ein größerer Teil des
Betriebes zwecklos stilliegen muß. Die Kraft hier-
zu wird in einem besonderen Kraftwerk gewonnen,
dessen Kessel mittels Sägemehl, das durch Saug-
anlagen von den Säge= und Hobelräumen direkt
in die Feuerung befördert wird, geheizt werden.
Beseitigung der Abfälle. Daß zur
Beseitigung der Abfälle besondere Verbrennungs-
öfen „burner“ dienen, wurde schon erwähnt. Mit
der Zeit geht man aber immer mehr dazu über,
auch die Abfälle zu verarbeiten“).
Nebenindusftrien.
Der Schnittverlust bei einem Sägewerk, also
Abfall an Sägemehl, Besäumlatten und Schwart-
lingen, beträgt ungefähr ein Drittel des ver-
schnittenen Rundholzes; rechnet man gar die im
Walde verbleibenden Abfälle wie Gipfelstücke,
Wurzelstöcke usw. hinzu, so wird nur etwa die
Hälfte des eingeschlagenen Materiales verwertet.
Seit Jahren bemüht sich die amerikanische Staats-
forstverwaltung, der grenzenlosen Verschwendung
von Holz Einhalt zu ktun. Immer und immer
wieder wird dem Publikum und den Holg=
industriellen die volkswirtschaftliche Bedeutung
der verschwendeten Abfälle durch Wort, Schrift
und Bild vorgehalten, in staatlichen Laboratorien
werden Verfahren zur Verwertung der Abfälle
ausgcarbeitet und der Industrie kostenlos zur
Verfügung gestellt. Bis jetzt haben sich aber nur
wenig Sägewerke dazu bequemt, die Abfälle
industriell weiter zu verarbeiten.
Harznutzung (Naval-Stores). In
gewissem Sinne ist auch die Gewinnung der
Naval= Stores, Terpentin und Kolophonium hier-
i) Eine der S ößten Spezialfirmen. für maschinelle
Einrichtung von- ägewerken und verwandten Anlagen
ist die Filer & Stowell Company, Milwaukee, Wis.