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wird; denn beide zichen es vor, eine Erörterung der Schuldfrage in der Offentlichkeit nach
Möglichkeit zu vermeiden. Die Auscinandersetzung hierüber bleibt daher nur noch eine deutsch-
belgische Angelegenheit.
Die belgische Regierung gab sich mit der neueren französischen und englischen Auf-
fassung vollständig zufrieden. Widerspruchslos erteilte sie am 28. August ihrem militärischen
Befchlshaber in Belgisch-Kongo, Tombeur, die Vollmacht, alle militärischen Maßregeln, auch
offensive, zu ergreifen, „die die Verteidigung der Unversehrtheit unseres Kolonialgebiets er-
fordern . Die Ereignisse haben gezeigt, daß die letztere, nur dem Scheine dienende Ein-
schränkung den General nicht hinderte, einen Eroberungsfeldzug großen Stils einzuleiten.
Was aber die Begründung dieses Erlasses betrifft, so enthält diese kein Wort von der französisch-
englischen Auffassung, stattdessen dient als Vorwand der schon erwähnte „ Angriff auf Albert-
ville am 22. August 1914.2.
belgischen Außenministers zu entnehmen:
Le Ministre des Affaires Etrangeères aux
Ministres du Roi à Londres, Paris et
Pétrograd.
Anvers, le 29 acüt 1914.
Monsicur le Ministre,
A la date du 26 aoüt, le Vice-Gouverneur
de Katanga a télégraphié à M. le Ministre
des Colonies due les Allemands ont attaqucé,
le 22 aoüt, le port de Lukuga (Albertvillc) sur
le lac Tanganika.
Mon colleguc, M. Renkin, a adressé
le 28 aoüt à M. Tombeur les instructions
suivantes:
„En présence des attaques dircetes des
Allemands contre la Colonic du Congo belge
et spöcialement contre le port de Lukuga, le
Gouvernement vous ordonne de prendre toutes
les mesures militaires pour la deéfense du
territoire balge.
"„En consédquence vous pouvwez autoriser
Uentrée des troupes anglaises en territoire
belge, accepter U’offre de passage pour des
troupes belges en Rhodésie, entreprendre en
Coopération avec les troupes britanniques ou
au moyen des seules troupes belges toute
action offensive qufexigerait la défense de
Pintégrité de notre territcire colonial.
„Des ordres identiqucs ont été adressés
au Gouverneur Général du Congo à Boma
en ce qui concerne une coopération ECventuelle,
dans le meme but de défense, avec les trou-
es françaises sur notre frontière dans le
bassin de I'Oubangi.&
J'ai donné connaissance aux Ministres de
France, de Grande Bretagne et de Russie du
telécgramme du Vice Gouverneur du Katanga
et de la réponse qui lui a été faite.
Veuillez agréer, etc.
Davignon.
Die Einzelheiten sind aus dem nachstehenden Schreiben des
(Ubersetzung.)
Der Minister der Auswärtigen Angelegen-
heiten an die Kgl. Gesandten in London,
Paris und Petersburg.
Antwerpen, 29. Aug. 1914.
lierr Minister!
Am 26. August hat der Vice-Gouverneur
von Katanga an den Kolonialminister tele-
graphiert, daß die Deutschen am 22. August
den Hafen von Lukuga (Albertville) am
Tanganjikasce angegriffen haben.
Mein Kollege, Herr Renkin, hat am
28. August an Herrn Tombeur folgende
Instruktionen gegeben:
„Angesichts der unmittelbaren Angriffe der
Deutschen auf die Kolonie Belgisch-Kongo und
besonders auf den Hafen Lukuga befichlt
Ihnen die Regierung, alle militärischen MaB--
regeln zur Verteidigung des belgischen Ge-
bietes zu ergreifen.
* Sie können infolgedessen den Einmarsch
englischer Truppen in belgisches Gebiet ge-
nehmigen, das Anerbieten auf Durchmarsch
belgischer Truppen durch Rhodesien genehmi-
gen, schließlich im Zusammenwirken mit bri-
tischen Truppen oder nur mit belgischen
Truppen jede Offensive unternehmen, die diec
Verteidigung der Unverschrtheit unseres Kolo-
nialgebictes erfordert.
„"Gleiche Beichle sind an den General-
gouverneur in Boma gerichtet betreffs cincs
cventuellen Zusammenwirkens mit den fran-
zösischen Truppen an unserer Grenze im
Ubangi-Becken in derselben defensiven Absicht.-=
Ich habe den Gesandten Frankreichs, Grob-
Britanniens und Rußlands von dem Telegramm
des Vice-Gouverneurs von Katanga und von
der ihm erteilten Antwort Kenntnis gegeben.
Genchmigen Sie usw.
Davignon.