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Hierauf geschah Vortrag uͤber den
Staatshaushalt im allgemeinen, und
die Nothwendigkeit, bey den abermals vor-
liegenden Antragen auf neue sehr bedeutende
Verwilligungen, so viel nur möglich, auf Er-
sparnisse bey andern unbenöthigten Staatsé-
ausgaben zu denken. Man glaubte eine sol-
che Möglschkeit zunächst in Vereinfachung
der Administration, und in Minderung der
Administrations-Kosten zu finden, und es
geschah der Vorschlag, das ein Ausschuß
ernannt werde, welcher die Grundzüge
näher bearbeite, nach welchen bey Sr.
Königl. Hoheit, dem Großderzoge, ver-
trauensvoll der Antrag gestellt werden kön-
ne: daß durch genaue Vergleichung des Ge-
genwärtigen mit dem Frühern, eine den we-
nigsten Aufwand veranlassende und den übri-
gen Verhältnissen des Großherzogthums am
meisten zusagende Einrichtung und die Moglich-
keit ausgemietelt werde, wie nach allmähliger
IAbstellung dessen, was daben unbenöthigt ge-
funden worden, auf die altere Einfachheit
zurück zu kommen sey.
Der Landtag beschloß:
daß der mit dem Finanz-Wesen überhaupt
beauftragte Ausschuß sich mit jenen Grund-
zügen beschäftigen und solche sodann dem
Landtage vorlegen moge.
Man gieng nun über zu einer schriftli-
chen Eingabe eines anwesenden Ab-
geordneten, die beym Entwurfe des Re-
gulativé uber die Abschätzung von dem Land-
schafrl. Ausschusse und dem Landtags-Vorstan-
de gethanen Schritte betr.
Die Eigabe, durch welche behauptet
wurde, daß jener Ausschuß sowohl, als der
Vorstand die Grenzen ihrer Befugnisse über-
schritten hätten und zuletzt der Zweck aus-
gesprochen wurde, daß die Rechte und Be-
sugnisse des Vorstandes und der einzelnen
Ausschusse außer den Landtägen naher be-
stimm#t werden mochten, wurde wortlich vor-
gelesen, und darauf sofort, ohne weitere
Discussion, der Aatrag gestellt, daß zur ni-
heren Prüfung dieser Motion ein Ausschuß
erwáylt werde.
Der Einwand, daß hierzu nur ein Re-
ferent ernannt, oder — da das Ernennen
durch den Landmarschall in diesem Falle nicht
zweckmäßig seyn dürfte — durch Mehrheit
der Stimmen erwählt werden mochte, damit
die Geschäfte nicht zu sehr erweitert und
vervielfältiget würden, ward durch 26. Stim-
men gegen 2. verworfen und es wurde nun
sofort ein Ausschuß von drey Mitgliedern,
eines aus jedem Stande, durch Mehrheit
der Stimmen zu obigem Zwecke erwählt.
Mit der Bestimmung:
daß nunmehr die in verschiedene Ausschüsse
oder an einzelne Referenten vertheilten Vor-
träge, beym Landtage in derjenigen Reihe-
folge gehalten werden sollten, in welcher die
Referenten anzeigen würden, daß sie ihre
Vorträge beendiget hätten, wurde die Sitzung
geschlossen.
Achte Sibung.
Den 28. Dec. 1820.
In Gegenwart von 2y7. Abgeordneten.
Zwei höchste
d. M., das
Fortbestehensaller bisherigen Ab-
gaben für die ersten drey Monate
des nächsten Jahres betr.
(Beplage F. und C.) wurden verlesen, und
sodann ubergegangen zur Berathung über
die Frage:
Ob der Abgeordnete aus dem vier-
ten Wahlbezirke des Bauernstan-
des ferner als solcher betrachtet
werden könne?
Derselbe war, dieser Berathung wegen,
in der heutigen Situng nicht erschienen.
Decrete vom 23. und 24.