Full text: Großherzoglich Sachsen Weimar-Eisenachisches Regierungs-Blatt aufs Jahr 1830. (14)

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III. Wir haben die schon mehrmals in Anregung gekommene Abschaffung 
des Beichtgeldes gegen billige Entschädigung der betheiligten Geistlichen bey 
dem Herannahen des dritten Jubiläums der Uebergabe des Augsburgischen Glau- 
bensbekenntnisses wieder in das Auge gefaßt und über diese Angelegenheit an Se. 
Königliche Hoheit, den Großherzog, unterthänigsten Bericht erstattet. 
In diesem konnte auf den Grund unserer Akten bezeugt werden, daß das 
Beichtgeld bereits in folgenden Ortschaften: 
Hammerstedt, Ballstedt, 
Lehnstedt, Buchfart, 
Hermstedt, Vollersroda, 
Stobra, Süßenborn, 
Obersynderstedt, Obergrunstedt, 
Loßnitz, Niedergrunstedt, 
Beutnitz, Legefeld, 
Golmsdorf, Gelmeroda, 
Bucha, Possendorf, 
Oßmaritz, Troistedt, 
Schorba, Schoppendorf, 
Nennsdorf, Kiliansroda, 
Loͤberschuͤtz, Rettwitz, 
Rothenstein, Mellingen, 
Kleinbrembach, Guthmannshausen, 
gegen ermittelte Entschädigung der Ortspfarrer von Seiten der Gemeinden und 
mit deren freyer Zustimmung abgeschafft worden ist, und daß sich dieser nicht un- 
bedeutenden Anzahl ganz neuerlich, durch die thaͤtige Mitwirkung des Schuld- 
heißen Christoph Apold zu Pfiffelbach, auch das Kirchspiel Pfiffelbach mit Wers- 
dorf angeschlossen hat. 
Ein höchster Befehl ermächtigt uns, den sämmtlichen gedachten Gemeinden das 
gnädigste Wohlgefallen Sr. Königlichen Hoheit, des Großherzogs, und daß es 
Höchstdieselben gern sehen werden, wenn dieses löbliche Beyspiel recht viele Nach- 
folger findet, zu erkennen zu geben. 3% 
Indem wir dieses hiermit bewirken und den gnädigsten Wunsch Sr. Kö- 
niglichen Hoheit, des Großherzogs, zur öffentlichen Kenntniß bringen, dürfen wir 
die Erwartung hegen, daß sowohl die Geistlichen als auch die Gemeinden, da, 
wo das Beichtgeld noch besteht, zur Abschaffung desselben willig die Hand bieten 
werden. ·
	        
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