Full text: Großherzoglich Sachsen Weimar-Eisenachisches Regierungs-Blatt aufs Jahr 1835. (19)

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Die Regierungs-Kommissare werden daruͤber wachen, daß die Universitaͤten 
jede Wegweisung eines Studirenden von der Universitaͤt, nebst der genau zu 
bezeichnenden Ursache und einem Signalement des Weggewiesenen, sich gegen- 
seitig mittheilen, zugleich aber auch die Aeltern des Weggewiesenen oder deren 
Stellvertreter davon benachrichtigen. 
Artikel V. 
Jedem Studirenden werden vor der Immatrikulation die Vorschriften der 
69. 83 und 4 des Bundeêbeschlusses vom 20. September 1819 über die in 
Ansehung der Universitäten zu ergreifenden Maßregeln, so wie die Bestim- 
mungen der hier folgenden Artikel, in einem wörtlichen Abdrucke eingehändigt, 
welcher sich mit folgendem Reverse schließt: 
„Ich Endesunterzeichneter verspreche mittelst meiner Nahmensunterschrift 
auf Ehre und Gewissen: 
1) daß ich an keiner verbotenen oder unerlaubten Verbindung der Studi- 
renden, insbesondere an keiner burschenschaftlichen Verbindung, welchen 
Nahmen dieselbe auch führen mag, Theil nehmen, mich an dergleichen 
Verbindungen in keiner Beziehung naher oder entfernter anschließen, noch 
solche auf irgend eine Art befördern werde; 
2) daß ich weder zu dem Zwecke gemeinschaftlicher Berathschlagungen über 
die bestehenden Gesetze und Einrichtungen des Landes, noch zu jenem 
der wirklichen Auflehnung gegen obrigkeitliche Maßregeln mit Anderen 
mich vereinigen werde. 
Insbesondere erkläre ich mich für verpflichtet, den Forderungen, 
welche die diesem Reverse vorgedruckten Bestimmungen enthalten, stets 
nachzukommen, widrigen Falles aber mich allen gegen deren Uebertreter 
daselbst ausgesprochenen Strafen und nachtheiligen Folgen unweigerlich 
zu unterwerfen.“ 
Erst nachdem dieser Revers unterschrieben worden ist, findet die Imma- 
trikulation Statt. 
Wer diese uUnterschrift verweigert, ist sofort und ohne alle Nachsicht von 
der Universitckt zu verweisen. 
Artikel VI. 
Vereinigungen der Studirenden zu wissenschaftlichen oder geselligen Zwecken 
können mit Erlaubniß der Regierung, unter den von letzterer festzusetzenden
	        
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