Full text: Regierungs-Blatt für das Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach auf das Jahr 1875. (59)

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Die deutschen und römischen Ziffern sind einzuüben. Wörter und kleine Sätze 
können auf dieser Stufe geschrieben werden. 
Auf der Mittelstufe: Entwickelung der kleinen und großen deutschen 
Buchstaben aus ihren Elementen. Taktschreiben. Anfang der lateinischen Schrift. 
Die Vorschrift des Lehrers wird immer noch an der Wandtafel vor- und von 
den Schülern hinreichend groß nachgeschrieben. 
Auf der Oberstufe ist das Ziel: fließende, gleichförmige, ansprechende 
Handschrift, deutsch und lateinisch. Wiederholung des elementarischen Schreib- 
kurfus in jedem Schuljahr. Schreiben nach lithographirten ein= und zwei- 
zeiligen Vorschriften. 
Durch den Schreibunterricht soll, abgesehen von der Aneignung der er- 
forderlichen Fertigkeit, der Sinn für das Schöne und Gefällige, sowie für Ord- 
nung, Pünktlichkeit und Reinlichkeit geweckt und gepflegt werden. In den Schreib- 
leistungen einer Schule und in der Haltung der Hefte ist ein Maßstab für den 
erziehenden Einfluß des Lehrers auf die Schüler gegeben. 
4) Rechnen mit Zahlen und Raumgrößen. 
Auf der Unterstufe, welche sich mit Bilden, Zerlegen und Verbinden 
der Zahlen von 1— 100 beschäftigt, werden die vier Grundrechnungsarten an 
ein= und zweistelligen Zahlen geiübt. 
Die Mittelstufe erreicht eine angemessene Fertigkeit in den vier Grund- 
rechnungsarten mit ungleichbenannten Zahlen. Mündliches und schriftliches 
Rechnen mit dem Schluß auf die Einheit. Die Aufgaben sind vorzugsweise 
aus dem Gebiete der Haus= und Landwirthschaft zu nehmen. 
Betrachtung mathematischer Körper und ihrer Begränzung. 
Auf der Oberstufe die vier Grundrechnungsarten mit gemeinen und 
Dezimalbrüchen. Die verschiedenen Anwendungen des Schlusses auf die Ein- 
heit in schwierigeren Aufgaben. Kenntniß der gangbaren Münzen, Maße und 
Gewichte. Uebungen im Messen und Berechnen der im gewöhnlichen Leben 
als meßbare Raumgrößen am häufigsten vorkommenden Flächen und Körper. 
Die Aufgaben sind vorzugsweise aus der Haus= und Landwirthschaft und 
dem Gewerbsleben zu wählen. 
5) Natur= und Erdkunde. 
Auf der Unterstufe werden diese Lehrgegenstände als Anschauungsunter- 
richt in Verbindung mit einander vorgeführt.
	        
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