Full text: Regierungsblatt für das Königreich Württemberg vom Jahr 1887. (64)

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Art. 23. 
Die theils für kirchliche, theils für andere Zwecke bestimmten Stiftungen bleiben in 
der bisherigen Verwaltung des Stiftungsraths beziehungsweise der Ortsarmenbehörde, 
welche jedoch verpflichtet sind, ans dem Ertrage des Vermögens derselben alljährlich dem 
Kirchenstiftungsrathe die für die kirchlichen Zwecke stiftungsgemäß zu verwendenden und, 
bei periodisch wiederkehrenden Reichnissen, wenn der Wille des Stifters nicht mehr nach- 
zuweisen ist, die nach dem Durchschnitt dieser Reichnisse in der Zeit vom 1. Juli 1840 
bis zum Ende des der Verkündung des gegenwärtigen Gesetzes vorangegangenen Rech- 
nungsjahrs auf das Rechnungsjahr entfallenden Mittel zu diesem Behufe zur Verfügung 
zu stellen. 
Dem Stiftungsrath beziehungsweise der Ortsarmenbehörde bleibt übrigens unbenommen, 
mit der Pfarrgemeinde sich durch Ueberlassung eines bestimmten Antheils an dem be- 
treffenden Stiftungsvermögen ein= für allemal auseinanderzusetzen. 
Diese Bestimmungen (Abs. 1 und 2) finden auch auf solche Kirchenstiftungen, welche 
der katholischen Kirche und einer andern Konfession gemeinsam gewidmet sind, entsprechende 
Anwendung. 
Art. 24. 
Hinsichtlich der Ausscheidung und Abfindung findet dasjenige, was in den Art. 3) 
bis 49 des Gesetzes vom 14. Juni 1887, betreffend die Lattetung der evangelischen 
Kirchengemeinden und die Verwaltung ihrer Vermögensangeleg i, bestimmt ist, auch 
für die katholischen Pfarrgemeinden entsprechende Anwendung, mit ver Maßgabe, daß 
die für die evangelische Landeskirche dem Evangelischen Konsistorium eingeräumten Befug- 
nisse bezüglich der Ausscheidung des örtlichen Kirchenvermögens von dem bischöflichen 
Ordinariat ausgeübt werden. 
Art. 25. 
Wenn ein Verwaltungsausschuß bestellt ist, so hat derselbe, soweit nicht der Art. 31 
entgegensteht, den Etat zu vollziehen, die einzelnen durch denselben im allgemeinen ge- 
nehmigten Einnahmen und Ausgaben zu dekretiren und die Aufsicht über das kirchliche 
Eigenthum, insbesondere die kirchlichen Gebände, zu führen. Auch die Besorgung der 
laufenden Geschäfte, z. B. die Ausführung der Bauarbeiten, kann ihm, soweit nicht Art. 3! 
entgegensteht, von dem Kirchenstiftungsrath übertragen werden.
	        
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