Artikel XXII.
Den Angehörigen der Hohen vertrag-
schließenden Theile werden in dem Gebiete
des anderen Theiles Gewissensfreiheit und
religiöse Duldung ausdrücklich gewähr-
leistet. Die freie und öffentliche Aus-
übung aller Kulte, das Recht der Er-
bauung gottesdienstlicher Gebäude und
die Einrichtung von Missionen, welcher
Art Kultus dieselben angehören mögen,
soll keinerlei Beschränkung noch Hinde-
rung unterliegen. Missionare, Gelehrte,
Forscher, sowie ihr Gefolge, ihre Habe
und ihre Sammlungen bilden den Gegen-
stand eines besonderen Schutzes der Hohen
vertragschließenden Theile.
Artikel XXIII.
Die Hohen vertragschließenden Theile
sind des Weiteren dahin übereingekom-
men, daß, falls zwischen Seiner Hoheit
dem Sultan und den Mächten, mit
welchen Seine Hoheit in einem Vertrags-
verhältniß steht oder demnächst stehen
wird, später ein Uebereinkommen dahin
zu Stande kommen sollte, daß die Ein-
wohner einer bestimmten Stadt oder eines
bestimmten Distrikts ohne Unterschied der
Nationalität zu Abgaben, welche aus-
schließlich zur Förderung von Gemeinde-
oder gesundheitlichen Interessen zu ver-
wenden sind, herangezogen werden können
und daß die Festsetzung und die Ver-
wendung dieser Abgaben der Kontrole
eines besonderen Komitees unterliegt, die
Schlußbestimmung des Artikels IX dieses
Vertrages nicht dahin auszulegen ist, daß
deutsche Unterthanen von der Zahlung
solcher Gemeindeabgaben befreit sein
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ARTICLE XX II.
Subjects of the High contracting
Parties shall within the dominions
#f the other enjoy freedom of con-
science and religious toleration.
The free and public exercise of
all forms of divine worship and the
right to build edifices for religious
Worship and to organize religious
missions of all creeds, shall not be
restricted or interfered with in any
wWway whatscever.
Missionaries, scientists and er-
Plorers with their followers, pro-
Perty and collections shall likewise
be the objects of special protection
of the High contracting Parties.
Anricr XX III.
It is fürther understood by the
High contracting Parties, that in
the event of an agreement being
hereafter arrived at between His
Highness and the powers which
now or hereafter may have treaty
relations with Zanzibar, whereby
the residents of a certain town or
district shall without distinction of
nationality be subjected to the pay-
ment of taxes for municipal or sa-
nitary purposes exclusively, the same
to be fixed and administered under
the supervision and control of a
special board, the last clause of
articIe IX of this Treaty shall not
be construed Sso, as to exempt Ger-
man subjects from being liable to
the payment of such local taxes,
to the introduction of which the
Imperial German Government, being
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