Full text: Friedrich der Vorläufige, die Zietz und die Anderen.

der preußisch-hessischen Eisenbahngemeinschaft auf sieben 
Milliarden Mark jährlich erhöhen würden! Kab'“ ich doch 
meine Freude dran, sagen die Unabhängigen und die Kom- 
munisten, und Paul Hoffmann und Adolf Hoffmann tun 
nebst ihren Genossen alles, was sie können, um von diesem 
"festen Punkt“ aus Deutschland aus den Angeln zu beben. 
Oeser nagelt unter großer Bewegung des Hauses das böse 
Wort fest: „Wer die Eisenbahn besitzt, hat die Hand an der 
Gurgel des Staates!“ 
Zn dieser ungeheuren Gefahr ist das preußische Staats- 
ministerium endlich auf ein Experiment verfallen, das schon 
längst hätte durchgeführt werden müssen: statt sinnloser Lohn- 
erhöhungen energischer Abbau der Lebensmittelpreise. Bisher 
hat mit Kartoffeln und Speck und vielen anderen Dingen der 
Staat selber Wucher getrieben; der staatliche Zwischenhandel 
ist uns weit teurer gekommen als jemals der private. Nun 
will man es anders anfangen. Ee soll Reis zu 1,75 M. das 
Pfund geben; allerdings nur ein Biertelpfund wöchentlich. 
Und noch andere schöne Oinge, so daß eine fünfköpfige Familie 
etwa 110 M. monatlich weniger auszugeben hätte als heute. 
Auch diese Sanierung ist freilich ein Milliardenobjekt. Und 
wird von den Steuerzahlern selbst getragen! Aber zum ersten 
Male wird im neuen Reich der Gaul wenigstens nicht am 
Schwanze aufgezäumt. 
Zu neuer Arbeit 
Weimar, 1. Juli 
Wenn man die Seelenverkäufer des deutschen Volkes heute 
wieder beisammen sieht, so sollte man meinen, auf der Stirn 
179 12“
	        
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