Full text: Friedrich der Vorläufige, die Zietz und die Anderen.

Kampf 
Weimar, 28. Juli 
Seit Kain den Abel erschlug, seit dem ältesten Kampf, von 
dem die Uberlieferung erzählt, hat es immer nur Sieg oder 
Niederlage gegeben, sobald die Keule wuchtete. Manchmal 
sind auch beide Gegner verröchelt. Aber niemale, soweit wir 
überhaupt die Weltgeschichte kennen, hat es als Kriegsschluß 
einen Verständigungsfrieden gegeben, ein Auseinandergeben 
beider ohne Buße des Besiegten. Politische Gaukler reden seit 
vier Jahren unserem Volke vor, wir hätten einen Verständi- 
gungefrieden haben können. Es fehblt dafür jeder Nachweies. 
Er ist ebenso unmöglich, wie der Nachweis, daß es weiße 
Rappen oder schwarze Schimmel gäbe. Wir mußten siegen 
oder untergehen. 
ODas Hhaben Ludendorff und Tirpitz, die der sozialdemo- 
kratische Außenminister Müller heute die größten Verderber 
des deutschen Volkes zu nennen wagt, gewußt. Das hat 
Hindenburg gewußt, der immer wieder davor warnen mußte, 
daß wir die Nerven verlören. ODas haben alle nationalen 
Politiker gewußt, und zwar schon vor dem Kriege, während 
die Bethmann-Partei, schon damals von Bölkerversöhnung 
berauscht, dem Chef der Operationsabteilung im Großen 
Generalstab, Ludendorff, im Jahre 1912 die drei Armee- 
korps nicht bewilligen wollte, die uns dann an der Marne 
fehlten; und das ist es, was zur Verlängerung des 
Krieges und schließlich zu seinem Verlust geführt 
hat. Während des Krieges kam ein zweites hinzu, die Unter- 
wühlung des Heeres durch die Sozialdemokratie, deren Re- 
volution nicht erst im November 1918, sondern im Zanuar 
1917 begonnen hatte, und die Unterwühlung der Heimat 
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