Lebhafter Beifall bei den Genossen. Blitzschnell überlegt
sich jeder, wie trefflich dieses Wort für die Wiederkäuer in
allen Volksversammlungen geeignet ist. Die Sozialdemo-
kratie ist wieder einmal oben. Sie hat gegen die indirekten
Steuern, gegen diese Belastung der „breiten Masse“ gewet-
tert, und sie hat's dem Kapitalismus wieder einmal ordentlich
gegeben.
Bei den Zulukaffern gibt es auch keine Millionäre. MAa also.
Oie roten Weltumformer kommen gar nicht auf den Ge-
danken, daß wir Reichtum züchten müssen, wenn wir Kultur
haben wollen. Wir brauchen einen ständigen Aufstieg durch
Arbeit zu bescheidenem Besitz, durch Besitz zu Vermögen,
und wenn dies durch Konfiskation grundsätzlich verhindert
wird, so hört auch jeder Fortschritt auf. Materiell wie geistig.
Unser Arbeiter wird dann zum Kurli.
Bei den bürgerlichen Parteien, einschließlich der Oppo-
sition, findet das Steuerprogramm kaum eine ernstliche Aus-
stellung. Für die Ausführungen des Staateministers a. O.
Becker-Hessen kann Erzberger sogar seinen Dank aussprechen,
wobei er ihm freilich die Worte im Munde verdreht. Becker
hat nicht etwa gesagt, wir sollten in der Offentlichkeit nicht
von der Möglichkeit sprechen, daß die Entente das Reiche-
notopfer nehme, sondern nur auseinandergesetzt, daß sie
rechtlich dazu nicht befugt sei. Das ist etwas ganz anderee.
Dr. Becker denkt nicht daran, der nationalen Presse Schweigen
über alle für Erzberger peinlichen Themen zu empfehlen.
Erzberger ist in diesem Saale des Beifalle stets sicher. Er
findet zwischen sachlich nicht ungeschickten und vernünftigen
Oarlegungen, die der Sozialdemokratie höchst gleichgültig sind,
immer noch Zeit dazu, den Genossen ein Kußhändchen zuzu-
werfen. Aufstieg des Tüchtigen. Zeder bewährte mittlere
Beamte kann Präsident im Landesfinanzomt werden. Oder
auch jemand aus dem Publikum. Bitte sehr. Und die Be-
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