Full text: Vorgeschichte des Waffenstillstandes.

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Unter dieser Voraussetzung erklärt sich die deutsche Regierung im Einvernehmen 
mit der österreich-ungarischen Regierung grundsätzlich bereit, das Gebiet der mit den 
Vereinigten Staaten verbündeten Mächte zu räumen, sie setzt ferner voraus, daß aus 
Gründen der Menschlichkeit und im Interesse der Bevölkerung des zu räumenden 
Gebietes sowie aus Rücksicht auf die auf dem Spiele stehenden großen Werte von Beginn 
der Räumung ab die Waffen ruhen. Sie weist zur Vermeidung von Mißverständnissen 
darauf hin, daß eine geordnete Räumung Wochen in Anspruch nimmt. Die deutsche 
Regierung stellt dem Präsidenten anheim, den Zusammentritt von Kommissionen der 
beteiligten Mächte herbeizuführen, denen es obliegen würde, die für Waffeuruhe und 
Räumung erforderlichen Vereinbarungen zu treffen. 
Eine Räumung der besetzten Gebiete des ehemaligen russischen Reiches ist zurzeit 
bei der Unsicherheit der dortigen Justände im Interesse der Bevölkerung unmöglich. 
Sie wird aber nach Maßgabe der Wünsche der Bevölkerung in gegenseitiger Verein- 
barung ausgeführt werden. Gegen die Räumung Rumäniens hat die deutsche Re- 
gierung grundsätzlich nichts einzuwenden.e 
gez. Berckheim. 
Nr. 42. 
Besprechung am 11. Oktober 1918. 
Anwesend: 
Reichskanzler Prinz Maxvon Baden, 
Vizekanzler von Payer, 
Kriegsminister Scheüch, 
Staatssekretär Freiherr von Mann, 
Freiherr von Stein! 
Bauer, 
Trimborn, 
— Dr. von Krause! 
Rüdlin!) 
» Dr. Solf, 
» Graf Rödern, 
1 Dr. Friedberg zugleich als Vertreter der national- 
liberalen Partei, 
. Gröber, 
" Scheidemann, 
» Erzberger, 
Unterstaatssekretär Dr. Lewald, 
. vonStumm, 
» z. D. Wahnschaffe, 
Ministerialdirektor Deutelmoser, 
Oberst von Haeften. 
Dr. Solf verliest den neu formulierten Tert der Antwortnote. 
Reichskanzler verliest die Note Wilsons und erläutert sie. Die O. H. L. sei für 
die Friedensaktion scharf eingetreten, sie wünsche, daß wir zur Räumung unsere Ju- 
stimmung geben.
	        
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