und einer in allen Farben schillernden Pontacnase befand. Der Un—
glückliche hatte es auf der Herfahrt, wie mein Oheim mir erzählte,
fertig bekommen, am hellen lichten Tage sein Schiff bei dem damals
noch englischen Helgoland auf eine Sandbank zu setzen, was ihm
einen gründlichen Rüffel des Herzogs eingetragen hatte. Dieser Herr
leistete sich im Laufe des Gesprächs einen ebenso guten wie unfrei—
willigen Witz. Er erzählte nämlich, sie seien außerhalb Kiels einer
deutschen Fregatte begegnet und fragte beiläufig, wie sie wohl geheißen
habe. Auf die Antwort „Blücher“ erwiderte der Captain nach längerer
Uberlegung: „Obh, I suppose vou mean Bluker! Tbar is the name
of the celebrated fieldmarshall, isn't it?“ — „Ves.“) — Zunächst Bause.
Und dann: „Well, Isuppose the fine old warrior is dead nowꝰ!“ *)
Es war wirklich schwer, diese einfache Frage in salonfähiger Form
zu beantworten!
Der Verkehr zwischen den deutschen und britischen Offizieren war
in jeder Beziehung herzlich und kameradschaftlich, das kam besonders
bei einem gelungenen Gartenfest in Bellevue zum Ausdruck. Nicht
anders war das Verhältnis zwischen den Mannschaften. Man sah
die britischen Matrosen, die der „Naval Reserve“ angehörten und da-
her bereits älteren Jahrgangs waren, mit ihren deutschen Kameraden
vergnügt zu Fuß und zu Wagen umherstreifen. Zu heiteren Zwischen-
fällen kam es immer, wenn solche Gruppen deutschen oder englischen
Seeoffizkeren begegneten und unsere Matrosen sich vom Arm der
englischen Kameraden lösten, um Front zu machen. Da dsese Art der
Ehrenbezeugung in England unbebannt ist, pflegte dann gewöhnlich
aus den Reihen der britischen Kameraden die erstaunte Grage zu
kommen: „Heallo, jack, why do you heave to7“ („Hallo, Jack,
warum drehst du bei“)
*) „Oh, Sie melnen vermutlich Bluker (engl. Aussprache für Blücher)!] So
heißt doch der berühmte Feldmarschall, nicht wahr?“ — „Jawohll!"
) „Schön! Sopiel ich welß, ist dieser prächtige alte Held doch wohl berelts tot71H
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