lassen. — Der mir das Leben gegeben, es mir erhalten und vor allen Ge—
fahren behutet, wie reich, wie überreich hat er mich gesegnet mit irdischen und
geistigen Segnungen, wie seine treue Liebe mir kund werden lassen, wie vor
allem darin seine Gnade mir offenbart, daß er mich hat unterweisen lassen
von frühester Jugend an in den heilsamen Lehren seines Sohnes, so daß
lich nun diese feierliche Stunde, nach der meine Seele sich gesehnt, begehen
kann, um Ihm, meinem himmlischen Bater, und Ihm, dem Sohne, meinem
Herrn und Helland, das Gelübde der Treue darzubringen und zu bestätigen, daß
ich in meinem Taufbunde verharren will bis an mein Ende. — Jal in dieser
Stunde voll Lob und Dank ist meine Seele zu heiligen Gelübden, brünstigen
Gebeten bereit! Und so gelobe ich denn vor Gokk, dem Allwissenden, als der
in mein innerstes Herz sehen kann, und vor dieser ganzen christlichen Ber-
sammlung Ihm, den ich durch Jesum Christum erkannt als den allmächtigen
und allweisen Schöpfer, Erhalter und Regierer der Welt, als den heiligen und
gerechten Lenker und Leiter der Geschicke der Menschheit wie sedes Einzelnen,
aber auch als den liebenden, barmherzigen und gnädigen Bater, der uns in
Christo zu seinen Kindern annimmt und unser Gebet hört und erhört, —
Ihm will ich in kindlichem Glauben ergeben bleiben mein Leben lang, auf
Ihn hoffen, auf Ihn vertrauen, daß Er in allen schweren Aufgaben des spä-
teren Lebens, sowie unter allen Leiden, auch mir mit Seiner Hilfe und
Seinem Troste werde nahe sein — Ihm will ich wie heute so immer wieder
danken, für Seine Gnade, die Er mir in Christo hat offenbar werden lassen,
an welchen ich glaube als den eingeborenen Sohn Gottes, meinen Heiland,
der mich von allen Sünden erlöst und mir das ewige Leben erworben hat
durch seinen bittren Tod am Kreuze. Es soll mein eifrigstes Bemühen sein,
mit Ihm und durch Ihn mit Gott in steter Gemeinschaft zu bleiben, die
Kraft zur Heiligung vom Heiligen Geist mir täglich zu erbitten, und das durch
die Taufe in mir geborene geistige Leben durch das Alkar-Sakrament zu
nähren und zu befestigen, um so zu immer klarerer Erkenntnis des göttlichen
Wesens zu gelangen, und zu immer vollkommenerer Erfüllung seines heilligen
Willens zu erstarken. Jal mein Glaube an Gott und meinen Herrn und
Heiland soll sich vor allem in der Erfüllung der heiligen Gebote betätigen,
vornehmlich des Gebotes, das Christus selbst mich als das größte hat kennen
lehren. — All mein Loben und Danken und Geloben gipfelt heute in dem
Gelöbnis: Ihn, der mich also gelkebet, will ich wieder lieben von ganzem
Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüte, und
diese meine Gottesliebe soll sich bewähren in der Liebe zum Nächsten. — In
kindlicher Liebe will sch den Meinen ergeben bleiben, den teuren Großeltern
und Eltern, in freudigem und willigem Gehorsam ihnen unterkan sein und
ihnen auf fede Weise wohl zu gefallen suchen. — In treuer Llebe will ich mit
meinen Geschwistern und Verwandten verbunden bleiben, liebevolle Teil-
nahme für ihr Wohlergehen soll steks mein Herz bewegen. Aber sodann soll
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